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Libyen-Krieg: Ein Land, zwei Rivalen und etliche Interessen
- Die Akteure im Libyen-Krieg und ihre Positionen (1/9)
Bürgerkrieg ist das in Libyen nicht mehr: Die Parteien werden u.a. von der Türkei, Italien, Frankreich oder den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt. Akteure im Überblick.
- Theoretisch an der Macht: Libyens Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch (2/9)
Sarradsch, Technokrat ohne militärische Erfahrung, ist seit 2016 Ministerpräsident der libyschen Einheitsregierung. Er wird international anerkannt und von der Türkei unterstützt.
- Will an die Macht: General Chalifa Haftar (3/9)
Der 76-Jährige gilt als aggressiver Machtmensch. Manche glauben, er plane eine Diktatur. Haftars Libysche Nationalarmee kontrolliert 80 Prozent des Landes - nur nicht Tripolis.
- Soll vermitteln: UN-Sondergesandter Ghassan Salamé (4/9)
Salamé lehnt eine militärische Lösung in Libyen ab, sie sei eine "Bedrohung für die Sicherheit und Stabilität am Mittelmeer". Offiziell erkennen die UN die Einheits-Regierung an.
- Steht hinter Sarradsch: Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte (5/9)
Italien, Ex-Kolonialmacht in Libyen, hat vor allem wirtschaftliche Interessen dort. Der Konzern Eni ist größter ausländischer Öl- und Gasproduzent in dem Bürgerkriegsland.
- Will friedliche Lösung: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (6/9)
Macron lud die libyschen Kontrahenten 2017 zu Verhandlungen nach Paris ein. Frankreich hat wirtschaftliche Interessen in der Region; möglich, dass es Haftars Truppen untersützt.
- Unterstützt General Haftar: Russlands Präsident Wladimir Putin (7/9)
Moskau will seinen Einfluss im Nahen Osten und Afrika ausdehnen, diplomatisch und militärisch. Russische Söldner sollen im Land für Haftars Truppen kämpfen, bewiesen ist das nicht.
- Hält zu Sarradsch: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (8/9)
Präsident Erdogan hat einem Bericht zufolge bisher 35 Soldaten in das Bürgerkriegsland entsandt. Kämpfen sollen diese aber nicht. Auch er verfolgt wirtschaftliche Interessen.
- Unterstützt General Haftar: Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi (9/9)
Die arabischen Staaten halten überwiegend zu Haftar, weil sie Sarradsch in der Nähe der Muslimbruderschaft verorten. Diese sehen viele arabische Machthaber als Todfeinde.