Die Bundesvorsitzende der Linken, Susanne Hennig-Wellsow, will nicht als Spitzenkandidatin für ihre Partei in die Bundestagswahl im September gehen.
Susanne Hennig-Wellsow, Bundesvorsitzende der Linken, erteilt einer möglichen Spitzenkandidatur für ihre Partei bei der Bundestagswahl im September eine Absage - und lässt offen, wer die Kandidatur stattdessen übernehmen soll.
Hennig-Wellsow legt Fokus auf Direktmandate
Bei ihrem ersten Antritt für den Bundestag gehe es ihr zunächst darum, ihren Wahlkreis Erfurt-Weimar direkt zu gewinnen. Die Chancen dafür seien gut, sagte Hennig-Wellsow der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.
Sie könnte für die Linke, die sie seit Ende Februar zusammen mit Janine Wissler führt, ein weiteres Direktmandat für den Bundestag gewinnen, sagte Hennig-Wellsow. Bei der letzten Bundestagswahl seien fünf Wahlkreise in Berlin und Sachsen direkt von Kandidaten der Linken gewonnen worden.
Hennig-Wellsow will eine "starke Stimme für den Osten" sein
Hennig-Wellsow will sich nach eigenen Angaben in den kommenden Monaten vor allem darauf konzentrieren, die Linke für eine mögliche Regierungsbeteiligung im Bund nach der Wahl am 26. September zu rüsten.
Die 43-Jährige war mit dem Anspruch als Parteivorsitzende angetreten, die Linke mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung regierungsfähig zu machen. Über ihre Rolle bei der Bundestagswahl sagte sie:
Bei Landtagswahlen - in Thüringen ist die Linke seit 2014 stärkste Partei und führt die Regierung - habe sie ihren Wahlkreis dreimal gewonnen.
Unterstützung auch für Ramelow bei Landtagswahlen im September
Hennig-Wellsow war kürzlich mit einem Ergebnis von 93 Prozent zur Direktkandidatin im Bundestagswahlkreis Erfurt-Weimar-Weimarer Land II gekürt worden.
Mit ihrer Kandidatur wolle sie auch Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) bei der Landtagswahl unterstützen, die zeitgleich mit der Bundestagswahl geplant ist, erklärte sie weiter.
Hennig-Wellsow war von 2013 bis 2021 Landes- und seit 2014 auch Fraktionsvorsitzende der Linken in Thüringen. Beide Ämter gab sie nach ihrem Wechsel nach Berlin ab. Sie gehört aber weiter als Abgeordnete dem Landtag an.
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