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Urteil in London : Schmutzige Luft trug zu Tod von Kind bei

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Die britische Justiz hat in einem bisher beispiellosen Urteil die Luftverschmutzung in London für den Tod eines neunjährigen Mädchens mitverantwortlich gemacht.

Archiv: Smog über London am 23.01.2017
Smog über London (Archivbild)
Quelle: picture alliance / ZUMAPRESS.com

In Großbritannien hat es ein wegweisenden Urteil gegeben - ein Gericht macht die Luftverschmutzung in London für den Tod eines neunjährigen Mädchens mitverantwortlich.

Mädchen an Asthma-Attacke gestorben

Die schlechte Luftqualität habe "wesentlich beigetragen" zum Tod der kleinen Ella Adoo-Kissi-Debrah im Jahr 2013, befand der stellvertretende Untersuchungsbeamte für den Inner South Coroner's Court, Philip Barlow, nach knapp zweiwöchigen Anhörungen zu dem Fall. Die Neunjährige war im Februar 2013 nach einer schweren Asthma-Attacke gestorben.

Ella Kissi-Debrah
Ella Kissi-Debrah
Quelle: The Ella Roberta Family Foundation


In den drei Jahren zuvor musste sie fast 30 Mal mit Atembeschwerden ins Krankenhaus. Ihre Wohnung lag an einem vielbefahrenen Straßenring im Stadtteil Lewisham. Eine erste gerichtsmedizinische Untersuchung im Jahr 2014 hatte ergeben, dass Ella an akuter Atemnot aufgrund ihres schweren Asthmas gestorben war. Diese Erkenntnisse wurden im vergangenen Jahr jedoch angezweifelt, und eine neue Untersuchung wurde angeordnet.

Der mit der Untersuchung des Tods beauftragte Vize-Coroner kam nun zu einem anderen Ergebnis. Ella sei "Stickstoffdioxidwerten ausgesetzt" gewesen, die "über den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation lagen", urteilte Barlow.

Anwälte von Ellas Familie: Maßnahmen verschleppt

Die Anwälte von Ellas Familie hatten den Behörden von Lewisham vorgeworfen, Maßnahmen gegen die zunehmende Luftverschmutzung verschleppt zu haben. Nach der Messung der schlechten Luftqualität dauerte es drei Jahre, bis der Stadtteilrat einen Aktionsplan entwickelte und dann nochmal vier Jahre, bis dieser formal verabschiedet wurde.

Ellas Mutter hatte während der Anhörungen gesagt, sie hoffe, dass das Urteil "das Leben von Kindern künftig verbessern" werde. Die Behörden seien nun dringend aufgefordert, etwas gegen die anhaltende Luftverschmutzung zu unternehmen.

Experten: Bis zu 36.000 Tote in Großbritannien durch schlechte Luft

Nach Angaben des Londoner Stadtrats werden fast im gesamten Stadtgebiet die von der WHO empfohlenen Grenzwerte für Luftverschmutzung überschritten. Expertenschätzungen zufolge gehen jährlich zwischen 28.000 und 36.000 Todesfälle im Vereinigten Königreich auf schlechte Luftqualität zurück.

Rund sieben Millionen Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen verschmutzter Luft. Nach Daten der Weltgesundheitsorganisation ist besonders in ärmeren Ländern die Opferzahl hoch.

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