Russland und Belarus planen gemeinsame Militäreinheit

    Russland und Belarus kooperieren:Lukaschenko und Putin planen Militäreinheit

    10.10.2022 | 15:13
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    Belarus und Russland wollen eine gemeinsame Militäreinheit aufstellen. Machthaber Lukaschenko nannte eine angebliche Bedrohung aus der Ukraine als Grund für die Kooperation.

    Russland, Sotschi: Russlands Präsident Wladimir Putin (r) und der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bei einem Treffen.
    Putin und Lukaschenko bei einem Treffen in Sotschi: Lässt sich Belarus weiter in den Krieg hineinziehen? (Archivbild)
    Quelle: Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dp

    Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat die Bildung einer gemeinsamen regionalen Militäreinheit der Streitkräfte seines Landes mit der russischen Armee angekündigt. "Wir haben beschlossen, einen regionalen Verbund der Russischen Föderation und der Republik Belarus aufzustellen", sagte Lukaschenko laut der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur Beta.
    Dies habe er mit Russlands Präsident Wladimir Putin beim informellen Gipfel der Staatschefs der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) in Sankt Petersburg vereinbart, sagte Lukaschenko am Montag nach Angaben der Staatsagentur Belta. Der Schritt erfolgt offenbar nach der Explosion auf der russischen Krim-Brücke.

    Die Basis dieser Einheit sind die Streitkräfte der Republik Belarus.

    Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus

    Lukaschenko: Sicherheit des Landes erhöhen

    Grund für den Schritt seien die wachsenden Spannungen an der Grenze zur Ukraine, sagte der 68-Jährige weiter. Über inoffizielle Kanäle habe er angeblich erfahren, dass die Ukraine Angriffe auf das Territorium von Belarus plane. Man müsse daher darüber nachdenken, wie sich die Sicherheit des Landes erhöhen lasse.
    Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte dazu lediglich, Putin und Lukaschenko diskutierten in ihren bilateralen Gesprächen ständig über eine Vielzahl von Bereichen, dazu gehöre auch das Thema Verteidigung. Dies sei in der Militärdroktin des Unionsstaates vorgesehen, den beide Länder bilden.

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    Der auch als "letzter Diktator Europas" bezeichnete Lukaschenko hatte stets erklärt, sich nicht in den Krieg hineinziehen lassen zu wollen. Zugleich schloss er das angesichts der Lage nicht aus.
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