Jährliches Manöver: Russland probt Atomwaffen-Einsatz

    Jährliches Manöver:Russland probt Atomwaffen-Einsatz

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    Es ist ein jährlich stattfindendes Manöver: Russland hat einen Nuklearschlag simuliert. Auch die Nato hatte vor Kurzem einen Atomwaffen-Einsatz geprobt.

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch Manöver seiner Atomstreitkräfte überwacht, darunter den Start ballistischer Raketen und Marschflugkörper. Das teilte der Kreml mit. Alle Aufgaben der Übung seien erfüllt worden; die abgefeuerten Raketen hätten ihre Übungsziele getroffen.
    Verteidigungsminister Sergej Schoigu berichtete an Putin, Zweck der Übung sei die Simulation eines massiven russischen Nuklearschlags in Vergeltung eines Atomangriffs auf Russland. Das jährlich stattfindende Manöver fällt inmitten schwerer Spannungen wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und wiederholten Drohungen Putins, gegebenenfalls Atomwaffen einzusetzen.
    Mitte Oktober hatte auch die Nato eine Nuklearübung abgehalten. Trainiert wurde, wie US-Atombomben an Kampfflugzeugen montiert werden und wie sie im Ernstfall abgeworfen werden würden.

    Putin erneuert Vorwurf von "schmutzigen Bombe"

    Unterdessen erneuerte Putin den Vorwurf, die Ukraine könnte den Einsatz einer sogenannten "schmutzigen Bombe" vorbereiten, die große Gebiete nuklear verseuchen könnte. Putin erklärte, Russland seien ukrainische Pläne bekannt, eine Bombe mit radioaktivem Material einzusetzen. Das Staatsoberhaupt wiederholt damit Aussagen, die in den vergangenen Tagen von Vertretern Russlands gemacht wurden. Belege dafür wurden nicht vorgelegt.
    Bei einem Treffen mit Staatschefs ehemaliger Sowjetrepubliken erklärt Putin, das Risiko eines weltweiten Konfliktes sei hoch. Die Sicherheitsvorkehrungen von Infrastruktur-Einrichtungen sollten erhöht werden.
    Kiew und die Nato hatten den Vorwurf zurückgewiesen und als mögliche propagandistische Vorbereitung einer russischen Operation unter "falscher Flagge" eingeordnet - den Einsatz einer solchen Waffe durch Russland, für den dann die Ukraine verantwortlich gemacht werden solle.

    Strack-Zimmermann
    :Putin hält Westen "für komplett bescheuert"

    FDP-Verteidigungsexpertin Strack-Zimmermann warnt davor, Moskaus Behauptung von einer "schmutzigen Bombe" Kiews zu ernst zu nehmen. Sie vermutet eher eine False-Flag-Aktion.
    Marie Agnes Strack Zimmermann, Archivbild
    Interview
    Quelle: AP, Reuters

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