Zehntausende Soldaten üben im Osten Russlands für den Ernstfall. An dem Manöver nehmen auch Streitkräfte aus China teil.
Vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen dem Westen und Moskau sind in Russland Streitkräfte aus mehreren Ländern zu gemeinsamen Militärmanövern eingetroffen, darunter auch Soldaten aus China. Die Übung namens "Wostok 2022" (russisch für "Osten") findet vom 1. bis 7. September im Osten Russlands statt, wie die russische Armee am Montag mitteilte. Demnach nehmen unter anderen auch Indien, Belarus und Syrien an dem Manöver teil.
Insgesamt seien mehr als 50.000 Soldaten an den Übungen beteiligt und mehr als 5.000 Waffen und militärische Ausrüstung, "darunter 140 Flugzeuge und 60 Kriegs- und Unterstützungsschiffe" mobilisiert worden, so das russische Verteidigungsministerium weiter.
Soldaten aus mehreren Ländern
Nach Angaben der russischen Armee nehmen an der Übung Soldaten aus mehreren Ländern teil, die an Russland angrenzen oder mit ihm verbündet sind. Das Ministerium in Moskau nannte aber nicht die genaue Zahl der Soldaten aus den einzelnen Ländern. Mitte August hatte China die Entsendung von Truppen nach Russland zur Teilnahme an den Militärübungen bestätigt, jedoch erklärt, dass seine Anwesenheit "in keinerlei Zusammenhang mit der aktuellen regionalen und internationalen Situation" stehe.
Die Manöver unter dem Kommando des russischen Generalstabs würden "Verteidigungs- und Angriffsaktionen" zu Land, in der Luft, aber auch im Japanischen Meer und im Ochotskischen Meer im Nordwestpazifik umfassen, betonte das Ministerium in Moskau. Im Japanischen Meer würden russische und chinesische Schiffe unter anderem die "Verteidigung von Seeverbindungen" und die "Unterstützung von Landstreitkräften" in den Küstengebieten trainieren, fügte das Ministerium hinzu.
Spannungen zwischen Russland und dem Westen
Die Übungen finden vor dem Hintergrund starker Spannungen zwischen Russland und den westlichen Ländern wegen des Konflikts in der Ukraine statt. Hinzu kommt der Konflikt zwischen China und den USA aufgrund der Spannungen um den Inselstaat Taiwan. Seit der russischen Offensive in der Ukraine ab dem 24. Februar bemüht sich Moskau um engere Beziehungen zu Ländern in Afrika, Südamerika und Asien - insbesondere zu China.
Während des Besuchs der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi im August im selbstverwalteten, aber von China als Teil seines Territoriums beanspruchten Taiwan hatte sich Moskau mit Peking solidarisch gezeigt. Das US-Außenministerium erklärte, dass die zunehmende Annäherung zwischen China und Russland zwar die globale Sicherheit untergrabe, Washington aber nichts in die Übungen hineininterpretiere.
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