Keine Heizung, keine Medikamente, keine Lebensmittel: Für ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf in der Ukraine steht das eingekesselte Mariupol am Rande einer "humanitären Katastrophe".
"Hilfstransporte mit Lebensmitteln und Medikamenten erreichen die Stadt nicht mehr", so Katrin Eigendorf, ZDF-Korrespondentin, zur Lage in Mariupol.
Es gibt keine Lebensmittel, kaum Medikamente und auch keine Heizung: Laut ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf, die vor Ort über die Lage der Menschen in der Ukraine berichtet, werden die Lebensbedingungen gerade für die Bewohner der eingekesselten Städte immer dramatischer.
Im Mittelpunkt stünden dabei, so Eigendorf, die Städte Mariupol und Kiew.
In Mariupol fehlen Lebensmittel
Zudem fehle es an Lebensmitteln. Auch internationale Hilfsorganisationen würden bestätigen, dass dort alles auf eine humanitäre Katastrophe hinausliefe. Hilfstransporte mit Medikamenten und Lebensmitteln würden die Stadt wohl nicht mehr erreichen.
Wie die ukrainische Regierung mitteilt, würden nach ihren Schätzungen im Land mittlerweile 300 bis 400 Menschen pro Tag sterben, erklärt Eigendorf. "Nicht durch Kämpfe, sondern dadurch, dass sie keine lebensnotwendigen Medikamente haben, die hier einfach ausgehen."
Ukrainische Regierung enttäuscht über Nato-Absage
Das zweite große Thema, dass die Ukrainer dieser Tage beschäftigen würde, sei die militärische Situation. Präsident Wolodymyr Selenskyj habe sich, so Eigendorf, ja wiederholt an die Nato gewandt und gesagt: Bitte schließt den Luftraum über der Ukraine. "Denn die Möglichkeit, diesen Krieg möglichst schnell zu gewinnen und der Ukraine möglichst große Schäden zuzufügen, auch Kernkraftwerke zu attackieren - ist natürlich die Lufthoheit der Russen."
Das sei für Selenskyj und die Regierung ein großes Thema und da zeige man sich sehr enttäuscht und frustriert, dass die Nato sagt, dass sei in der jetzigen Lage ein No-go, das werden wir nicht machen.
Also würde die Ukraine einfach überall am Boden mit ihren Bodentruppen stehen und versuchen, die Russen zurückzuhalten, sagt die ZDF-Reporterin. "Aber die humanitäre Katastrophe kann die Armee eben auch nicht verhindern."
Einigung über humanitäre Korridore war "Farce"
Die Einigung über sogenannte humanitäre Korridore sei aus ihrer Sicht von Anfang an eine Farce gewesen. Das habe Russland schon in anderen Kriegen so gemacht: Dass man humanitäre Korridore vereinbart habe, dann die Waffenruhe dazu genutzt habe, die eigenen Truppen neu zu formieren und zu sammeln, um dann wieder weiter zuzuschlagen. Eigendorfs Fazit:
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