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Tag 53 im Ukraine-Krieg : Selenskyj kündigt harte Gegenwehr im Osten an

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Kiew lässt das russische Ultimatum für Mariupol verstreichen und kündigt harte Gegenwehr im Osten des Landes an. Das war Tag 53 im Krieg.

Wir fassen für Sie im Folgenden die wichtigsten Entwicklungen zu Russlands Krieg gegen die Ukraine zusammen. Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Die Entwicklung von Tag 53 im Ukraine-Krieg:

  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts des befürchteten russischen Großangriffs im Osten des Landes harte Gegenwehr angekündigt. "Wir werden unser Territorium nicht aufgeben", sagte Selenskyj dem US-Nachrichtensender CNN laut englischer Übersetzung in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview. Die Schlacht in der Region Donbas könne den Verlauf des gesamten Krieges beeinflussen. Die Ukraine müsse sich daher behaupten.
  • Ein von Russland gestelltes Ultimatum zur Kapitulation verbliebener ukrainischer Soldaten in Mariupol ist verstrichen. Die ukrainischen Truppen in Mariupol haben dem Ministerpräsidenten des Landes zufolge nicht kapituliert. Das sagt Denys Schmyhal in einem Interview mit dem Sender ABC. Russland hatte am Sonntag dazu ein Ultimatum gestellt.
  • Die ukrainische Regierung hat die Schließung der Fluchtkorridore aus den umkämpften Gebieten im Osten des Landes angekündigt. Es sei nicht gelungen, mit der russischen Armee eine Feuerpause für die Evakuierungsrouten zu vereinbaren, teilte die stellvertretende Regierungschefin Iryna Wereschtschuk auf Telegram mit.
  • Erste Teile des jüngsten Unterstützungspakets an Waffen und Munition aus den USA sind in der Ukraine eingetroffen. Das berichtet der TV-Sender CNN unter Berufung auf einen Beamten im Weißen Haus. Washington hatte am Mittwoch Kiew weitere Waffen und Munition im Wert von bis zu 800 Millionen Dollar zugesagt - darunter auch Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber.

Die Situation in den ukrainischen Städten:

  • Etwa 1.450 Menschen sind am Samstag aus umkämpften Gebieten in Sicherheit gebracht worden. Das gibt das Büro des Präsidenten auf Telegram an. Eine Evakuierung aus der Stadt Lyssytschansk sei aufgrund "massiven Beschusses" vereitelt worden. Moskau gab an, "trotz von Kiew verursachter Hindernisse" etwa 15.800 Menschen aus gefährlichen Regionen der Ukraine nach Russland evakuiert zu haben.
  • Im ostukrainischen Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens drei Zivilisten durch russischen Beschuss mit Artillerie und Raketen getötet worden. 31 Menschen seien verletzt worden, teilte der Gouverneur des Gebiets, Oleh Synjehubow, mit. Insgesamt hätten die russischen Truppen 23 Mal Teile der Gebietshauptstadt Charkiw und Ortschaften im Gebiet beschossen. Synjehubow warnte die Einwohner von Charkiw davor, ohne triftigen Grund ins Freie zu gehen.
  • In der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist in dem Ort Browary nach Behördenangaben bei einem russischen Raketenangriff ein Teil der Infrastruktur getroffen worden. Es könne zu Unterbrechungen bei der Wasser- und Stromversorgung kommen, sagte Bürgermeister Ihor Sapaschko in einem Video. Der Rathauschef rief in seinem Nachrichtenkanal bei Telegram die Bürger der Stadt rund zwölf Kilometer nordöstlich von Kiew auf, die Ruhe zu bewahren.

Reaktionen und Folgen des russischen Angriffs:

  • Die Ukraine hat nach eigenen Angaben die G7-Staaten um Finanzhilfen in Höhe von 50 Milliarden Dollar gebeten. Außerdem erwäge die Ukraine die Emission unverzinster Anleihen, sagt Präsidentenberater Oleh Ustenko im Fernsehen. Damit solle das kriegsbedingte Budgetdefizit in den kommenden sechs Monaten gedeckt werden.
  • Die EU-Kommission arbeitet an einem sechsten Sanktionspaket gegen Russland. Nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen soll das Paket die wichtige Sberbank treffen. Zudem entwickele man "kluge Mechanismen", um auch Energiefragen und russisches Öl ins Auge zu fassen, so von der Leyen gegenüber der "Bild am Sonntag".
  • Die Europäische Union unterstützt die Ukraine mit zusätzlichen Geldern für humanitäre Güter. Die EU stellt weitere 50 Millionen Euro bereit für Menschen, die vom russischen Angriffskrieg in der Ukraine betroffen sind, wie aus einer Mitteilung am Sonntag hervorgeht. Demnach sollen 45 Millionen an die Ukraine gehen und 5 Millionen an das Nachbarland Moldau.
  • Der ehemalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat Kritik an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aus der Ukraine zurückgewiesen und den zurückhaltenden Kurs der Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit Blick auf Waffenlieferungen verteidigt. In einem Gastbeitrag für den "Spiegel" sprach Gabriel von "gezielten Angriffen auf den deutschen Bundespräsidenten" und warf dem ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk "Verschwörungstheorien" vor. Melnyk konterte umgehend auf Twitter:

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  • Landwirtschaftsminister Cem Özdemir fordert mehr Waffen für die Ukraine, um eine globale Hungerkrise abzuwenden. "Uns erreichen alarmierende Nachrichten aus der Ukraine, wo russische Truppen offenbar gezielt auch landwirtschaftliche Infrastruktur und Lieferketten zerstören", sagt der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Darum ist es so wichtig, dass der Westen die Ukraine mit weiteren, wirkungsvolleren Waffen unterstützt - und da sollte sich Deutschland nicht ausnehmen."
  • Der Krieg in der Ukraine hat in diesem Jahr auch das Osterfest im Vatikan geprägt. Unter dem Eindruck von "zu viel Blutvergießen, zu viel Gewalt" in der Ukraine nutzte Papst Franziskus die Feiern zum Tod und der Auferstehung Jesu Christi für emotionale Friedensappelle.

Das war an Tag 52 passiert:

Selenskyj droht mit dem Ende der Friedensgespräche, sollte Russland die letzten ukrainischen Truppen in der umkämpften Stadt Mariupol "ausschalten". Die russischen Streitkräfte haben in der Ostukraine "alles für einen Durchbruch bereit", sagt der Gouverneur des Gebiets Luhansk - darunter Zehntausende Soldaten und Hunderte Einheiten Technik. Lesen Sie hier nach, wie sich die Lage in der Ukraine am Samstag entwickelt hat:

Präsident Selenskyj fordert vom Westen härtere Sanktionen

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Der ukrainische Präsident Selenskyj droht mit dem Ende der Gespräche mit Moskau. In der Ostukraine bereitet sich die russische Armee auf einen Angriff vor. Das war Tag 51 im Krieg.

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