Es ist die letzte Bastion des ukrainischen Widerstands in Mariupol: Rund hundert Menschen konnten nach Angaben von Präsident Selenskyj nun das Asow-Stahlwerk verlassen.
Nach mehreren gescheiterten Evakuierungsversuchen haben am Wochenende erstmals dutzende Zivilisten das heftig umkämpfte Asow-Stahlwerk im südukrainischen Mariupol verlassen können. Etwa hundert Menschen waren am Sonntag auf dem Weg nach Saporischschja, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Twitter schrieb.
Die erste Gruppe von etwa hundert Menschen werde am Montag im 220 Kilometer entfernten Saporischschja empfangen.
Nach Angaben eines UN-Sprechers hatte ein humanitärer Konvoi am Samstagmorgen Mariupol erreicht. Koordiniert wurde die Evakuierungsaktion demnach vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das sich dazu mit beiden Kriegsparteien abstimmte.
Russland mit anderen Zahlen zu Zivilisten
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, am Asow-Stahlwerk sei eine "Waffenruhe" verhängt worden. Über einen Fluchtkorridor hatten demnach bereits am Samstag 46 Zivilisten das Stahlwerk verlassen. Alle aus dem Werk fortgebrachten Zivilisten hätten "Unterkunft, Nahrung und die notwendige medizinische Hilfe erhalten", hieß es.
Russische Staatsmedien berichteten von rund 40 Zivilisten, die am Sonntag das Asow-Stahlwerk verlassen hätten und in von Russland kontrollierte Gebiete in der Ostukraine gebracht worden seien.
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Letzte Bastion des ukrainischen Widerstands in Mariupol
Das elf Quadratkilometer große Gebiet des Asow-Stahlwerks in der südostukrainischen Hafenstadt ist heftig umkämpft. Das Stahlwerksgelände ist die letzte Bastion des ukrainischen Widerstands im durch russische Angriffe weitgehend zerstörten Mariupol.
In dem Komplex mit weitläufigen unterirdischen Tunnelanlagen sollen noch hunderte ukrainische Soldaten und Zivilisten unter katastrophalen Bedingungen ausharren. Unter ihnen sollen zahlreiche Verletzte und Kranke sein.
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