Der Landtagsabgeordnete Martin Huber soll neuer Generalsekretär der CSU werden. Er beerbt den zurückgetretenen Stephan Mayer.
Der CSU-Landtagsabgeordnete Martin Huber (44) wird neuer Generalsekretär seiner Partei und damit Nachfolger des zurückgetretenen Stephan Mayer. Diese Personalentscheidung gab Parteichef Markus Söder am Freitag nach in einer Schalte des CSU-Vorstands bekannt.
Der Politologe und Historiker Huber ist Mitglied der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag und dort unter Anderem in Ausschüssen für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie für Umwelt- und Verbraucherschutz tätig.
Huber soll CSU auf dem Land stärken
Der Landtagsabgeordnete aus Oberbayern könnte für viele überraschend sein. Mit ihm, so ZDF-Korrespondent Alexander Poel, will CSU-Chef Söder die Präsenz der CSU im ländlichen Raum stärken. Hier wird die für die Partei so wichtigen Landtagswahl entschieden.
Zahlreiche CSU-Größen hatten sich im Vorfeld für einen Kandidaten "vom Land" ausgesprochen. Stephan Mayer, sein Vorgänger, kam aus der Bundestagsfraktion und war unter anderem Staatssekretär unter dem ehemaligen Bundesinnenminister Horst Seehofer.
Es sei gut, wenn der Generalsekretär aus der Landtagsfraktion komme, sagte Söder mit Blick auf die Landtagswahl im Herbst 2023 am Freitag. "Er brennt, er will das", sagte er über Huber. "Ich vertraue dir zu 100 Prozent, ich traue dir das auch zu." Huber sprach von einer großen Ehre und einer großen Aufgabe. Der CSU-Vorstand hatte Söders Personalvorschlag zuvor einstimmig begrüßt.
Nachfolge von Stephan Mayer
Huber folgt auf Stephan Mayer, der am Dienstag offiziell wegen gesundheitlicher Gründe zurückgetreten ist. Zuvor waren aber massive Vorwürfe gegen Mayer öffentlich geworden, auf die er selbst in seiner Erklärung direkt einging.
"In einem aufgrund einer eklatant rechtswidrigen Berichterstattung geführten Gespräch mit einem Journalisten der 'Bunten' habe ich möglicherweise eine Wortwahl verwendet, die ich rückblickend nicht für angemessen betrachten würde", schrieb er. "Dies bedaure ich sehr." Der Journalist hatte Mayer vorgeworfen, ihn telefonisch bedroht zu haben, im Zusammenhang mit einem Bericht über dessen Privatleben.
Huber kennt die CSU-Parteizentrale
Huber stammt wie Mayer aus dem oberbayerischen Landkreis Altötting, aus Mühldorf. Von 2008 bis 2013 war er persönlicher Referent des damaligen Parteichefs Horst Seehofer in der CSU-Landesleitung - er kennt die Parteizentrale somit bereits aus eigener Erfahrung.
Ende Februar hatte ihn Söder bereits als einen von zwei Verantwortlichen für die Erarbeitung eines neuen CSU-Grundsatzprogramms auserkoren. Über die CSU hinaus trat Huber bisher nicht groß in Erscheinung.