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ZDF-Chefredakteur Peter Frey : Berichterstattung in Ukraine "hochriskant"

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Als Reaktion auf Russlands Mediengesetz hat das ZDF die Berichterstattung aus Moskau vorerst eingestellt. Die Sicherheit der Reporter sei infrage gestellt, so Chefredakteur Frey.

"Das Mediengesetz stellt Begriffe wie Krieg oder Invasion unter Strafe […], es drohen drakonische Strafen“, so Peter Frey, ZDF-Chefredakteur.

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Mehrere internationale Medienorganisationen, darunter auch ARD und ZDF, haben seit der Verabschiedung des russischen Mediengesetzes ihre Berichterstattung aus Moskau bis auf Weiteres eingestellt. Die Konsequenzen erläuterte ZDF-Chefredakteur Peter Frey im ZDF-Morgenmagazin.

Sehen Sie oben das ganze Interview im Video und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt ZDF-Chefredakteur Frey zu der Frage ...

... unter welchen Umständen das ZDF derzeit aus dem Kriegsgebiet Ukraine berichtet

Peter Frey betonte, dass er den beiden aus der Ukraine berichtenden Reportern Katrin Eigendorf und Armin Coerper mit ihren jeweiligen Teams sehr dankbar sei, dass sie "diesen Job machen".

Das ist hochriskant, aber es sind erfahrene Kollegen, die auch schon in anderen Kriegs- und Krisengebieten waren. 

"Wir beobachten Tag für Tag, wie die Entwicklung ist und ob wir es verantworten können, sie dort zu lassen", sagte Frey weiter. Es sei natürlich wichtig, dass man von dem Land berichte, in dem dieser Konflikt stattfände, aber das ZDF habe sich auch dazu entschlossen, die beiden Reporter nicht nach Kiew zu schicken, da die Lage dort zu unkalkulierbar sei.

Wir wollen in der Ukraine präsent sein - aber wir müssen es so tun, dass die Sicherheit dieser Kolleginnen und Kollegen gewährleistet ist. 

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... wie sich das russische Mediengesetz auch auf die Berichterstattung des ZDF in Moskau ausgewirkt hat

"Im Prinzip geht es auch hier um Sicherheit", betonte Frey. Die Sicherheit der Kolleginnen und Kollegen, die aus dem ZDF-Büro in Moskau berichten, sei mit dem neuen Mediengesetz infrage gestellt. Das neue Gesetz stelle Begriffe wie "Krieg" oder "Invasion" unter Strafe.

"Wir wissen ja, dass auch russische Medien gezwungen sind, ganz andere Begriffe zu benutzen, die im Grunde die Wahrheit, die dort geschieht, verdreht und eben nicht den Tatsachen entspricht." Man wisse nicht genau, wie die russischen Behörden auch mit ausländischen Korrespondenten umgingen, so Frey.

Solange nicht geklärt ist, ob jemand, der aus Moskau berichtet und darüber spricht, wie die Wahrheit in diesem Krieg ist, auch diesen Strafen unterliegen wird, haben wir in der Tat die Berichterstattung durch unsere Korrespondentinnen und Korrespondenten vor Ort ausgesetzt.
ZDF, Logo

ZDF-Studio Moskau - ZDF setzt Berichterstattung zunächst aus 

ARD und ZDF prüfen die Folgen des am Freitag verabschiedeten Gesetzes und setzten die Berichterstattung aus ihren Moskauer Studios erst einmal aus.

... ob es in den vielen Jahren, in denen das ZDF aus Russland berichtet, eine vergleichbare Situation schon einmal gegeben habe

Nein, sagte dazu Peter Frey. "Wir sind genau seit 50 Jahren in Moskau, das Studio wurde 1972 eingerichtet auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges." Dies sei im Grunde genommen "ein Zeichen der Verständigung" gewesen, Journalisten beider Länder auszutauschen, vom jeweils anderen Land etwas zu erfahren. "Und das tun wir seitdem ununterbrochen mit allen Höhen und Tiefen", so Frey.

Ob zu Zeiten des Afghanistan-Krieges, im Zeitalter von Glasnost und Perestroika unter Gorbatschow oder die wilden 90er Jahre in Russland und die Ära Putin: "Das ZDF ist immer in Moskau geblieben."

Es sei dem Sender wichtig, in Russland präsent zu sein, auch in der jetzigen Situation. "Aber wie gesagt, die Sicherheit derjenigen, die berichten, muss gewährleistet sein."

Aber wir sind bereit, dorthin zurückzukehren, wenn es solche Sicherheiten gibt.

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