Der ukrainische Botschafter Melnyk sieht als erstes Ziel der Ukraine, die von Russland seit 100 Tagen besetzten Gebiete zurückzuerobern. Von Deutschland fordert er zügige Hilfe.
Es sei nicht die Frage ob, sondern wann die Krim zurückerobert würde, "wir verstehen, dass wir nach wie vor unterlegen sind", so Andrij Melnyk, ukrainischer Botschafter in Deutschland.
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat im ZDF-Morgenmagazin betont, dass es das oberste Ziel der Ukraine sei, die territoriale Souveränität wieder herzustellen - und zwar mindestens den Status quo vor dem Kriegsbeginn am 24. Februar. Und weiter fügte er hinzu:
Aber man müsse realistisch sein, räumte der Diplomat ein. Die Ukraine sehe, mit welcher Übermacht Russland den Angriffskrieg führe. Daher sei erstes Ziel, die Gebiete zurückzuerobern, die seit 100 Tagen von Russland okkupiert wurden.
Melnyk dringt auf schnelle Waffenlieferungen
An die Bundesregierung gewandt mahnte Melnyk erneut eine zügige Lieferung der von Deutschland zugesagten Waffen an. Mit der jüngsten Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Waffen in die Ukraine zu schicken, sei er zufrieden.
Die Lage in der Ukraine sei brenzlig und er vermute, dass die ersten Waffen erst Ende Juni ankämen. Er hoffe, dass Deutschland der Ukraine helfe, den Krieg zu beenden.
Nach 100 Tagen Krieg gebe es "so viele Tote, so viele Verletzte, so viele zerstörte Familien", sagte Melnyk. "Wir hoffen, dass Deutschland uns dabei hilft, diesen Krieg zu beenden."
Bundeskanzler Scholz kündigt in der Haushaltsdebatte im Bundestag an, ein Flugabwehrsystem und Raketenwerfer an die Ukraine liefern zu wollen. Zu Waffenlieferungen und zur Bundeswehr gab es eine heftige Debatte
Kommunikationsstrategie des ukrainischen Botschafters
Melnyk verteidigte seinen harschen Ton in der Debatte um die Waffenlieferungen. Es sei angemessen, die Menschen in Deutschland wachzurütteln, um das Gefühl der Dringlichkeit zu erzeugen. Es gehe darum, dass die Menschen begriffen, was dieser Krieg bedeute.
Die Hilfe, die die Ukraine brauche, müsse schon gestern angekommen sein oder heute. Und deswegen, so der Botschafter, sei es wichtig, immer wieder zu mahnen und darauf hinzuweisen, dass Zeit ein entscheidender Faktor sei.
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