Die Regierung in Kiew könne Kanzler Scholz "von Herzen" Danke sagen: Nach der Ankündigung neuer deutscher Waffenlieferungen hat sich der ukrainische Botschafter erfreut gezeigt.
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat die Ankündigung neuer deutscher Waffenlieferungen an sein Land begrüßt. "Wir sind glücklich darüber, dass nun endlich Bewegung in die Sache gekommen und das Eis gebrochen ist", sagte Melnyk der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". [Wie Olaf Scholz die neue Waffenlieferung ankündigte im Bundestag.]
Melnyk lobt Olaf Scholz und die Ampel
"Gerade um das System Iris haben wir uns hinter den Kulissen seit fast drei Monaten bemüht, nun hoffen wir, dass es im Sommer fertig produziert ist, im August die Ausbildung starten und im Oktober der Einsatz beginnen kann", sagt Melnyk.
Deutschland will der Ukraine auch Mehrfachraketenwerfer liefern, so gestern der Bundeskanzler. Waffen, die die Ukraine eingefordert hatte.
Gegenüber der "Wirtschaftswoche" sprach Melnyk von einem "echten Durchbruch". Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte der Ukraine am Mittwoch im Bundestag die Lieferung eines modernen Flugabwehrsystems zugesagt, nämlich Iris-T des Herstellers Diehl.
Die Ukraine fordert seit langem die Lieferung von Flugabwehrsystemen, um sich gegen Angriffe von russischen Kampfflugzeugen, Hubschraubern, Raketen oder Drohnen schützen zu können. Außerdem will Deutschland vier Mehrfachraketenwerfer aus Bundeswehr-Beständen und ein modernes Ortungsradar zur Verfügung stellen, das Artilleriestellungen ausfindig machen soll. [Wie das Luftabwehrsystem Iris-T funktioniert.]
Der Botschafter sagt weiter: "Jetzt kann man wirklich von einer Zeitenwende für die Ukraine sprechen. Wir hoffen auf weitere moderne Waffensysteme aus Deutschland."
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Ukrainischer Botschafter hatte Scholz immer wieder kritisiert
Er hatte der Bundesregierung in den vergangenen Monaten immer wieder zu große Zurückhaltung bei der Lieferung von Waffen für den Kampf der Ukraine gegen den russischen Angriff vorgeworfen. Die Kosten für das System Iris-T gab Melnyk laut "Wirtschaftswoche" mit 140 Millionen Euro pro Stück an.
Man hoffe, dass die Ampel-Regierung auch die Bestellung weiterer Iris-Systeme unterstützen und nun auch zeitnah der Lieferung weiterer Panzer zustimmen werde, sagte Melnyk. "Auf der Tagesordnung bleiben für uns nach wie vor der Marder und der Leopard 1. Hier erwarten wir zügig grünes Licht seitens der Bundesregierung."
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