Präsident Selenskyj hat Ex-Kanzlerin Merkel aufgefordert, sich in der Ukraine die Folgen ihrer Russland-Politik anzusehen. Merkel verteidigte die Absage an einen Nato-Beitritt.
Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich trotz massiver Kritik des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hinter die Entscheidung gestellt, die Ukraine 2008 nicht in die Nato aufzunehmen.
Eine Sprecherin Merkels teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Berlin mit:
Zugleich unterstützte die Ex-Kanzlerin die internationalen Bemühungen, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden:
Russische Truppen haben mutmaßlich Gräueltaten in Butscha, einem Vorort von Kiew, begangen. Hunderte Zivilisten wurden dabei ermordet.
Selenskyj übt scharfe Kritik an Merkel
Selenskyj hatte Merkel zuvor zu einer Reise nach Butscha aufgefordert, wo in den vergangenen Tagen nach dem Abzug russischer Truppen mehr als 300 Todesopfer gefunden wurden.
In dem Kiewer Vorort könne sich Merkel - ebenso wie Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy - ein Bild ihrer gescheiterten Russland-Politik machen.
ZDF-Korrespondent Timm Kröger berichtet über die aktuelle Lage.
Beim Gipfel 2008 hatten die Nato-Staaten der Ukraine eine Aufnahme in Aussicht gestellt, dann aber aus Rücksicht auf Russland einen Rückzieher gemacht.
Deutschland und Frankreich verhinderten Nato-Beitritt
Merkel und Sarkozy blockten Forderungen anderer Nato-Partner nach einem raschen Beitritt ab. Selenskyj sagte nun:
Die Bilder aus Butscha sorgen international für Entsetzen. Die Ukraine macht für das Massaker russische Truppen verantwortlich. Moskau bestreitet das.
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