Weit von Ukraine entfernt: Russland mit großer Militärübung

    China schickt auch Soldaten:Russland startet Militärübung im Osten

    01.09.2022 | 07:15
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    Mitten im Ukraine-Krieg startet Russland gemeinsam mit anderen Ländern ein Militärmanöver im Osten. Russischen Angaben zufolge sind mehr als 50.000 Soldaten beteiligt.

    Russische Soldaten marschieren während der Eröffnungszeremonie der jährlichen strategischen Militärübungen Wostok 2022 auf dem Sergejewski-Trainingsgelände in der Region Primorsky Krai, Fernöstlicher Föderationskreis, Russland.
    Russische Soldaten während der Eröffnungszeremonie der Militärübungen "Wostok 2022".
    Quelle: imago

    Mitten im Ukraine-Krieg hat Russland am Donnerstag ein groß angelegtes Militärmanöver mit mehr als 50.000 Soldaten begonnen. Die fast einwöchige Übung wird im Osten abgehalten und ist damit Tausende Kilometer von den Kämpfen in der Ukraine entfernt.
    Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums beteiligen sich daran auch Länder wie China, Indien und die Mongolei sowie mehrere Ex-Sowjetrepubliken, allen voran Belarus. Russland will so in Zeiten schwerster Spannungen mit dem Westen den Schulterschluss zu anderen Ländern demonstrieren.
    Bei der Übung "Wostok 2022" ("Osten 2022") sollen nach Angaben aus Moskau 5.000 Militärfahrzeuge zum Einsatz kommen sowie 140 Flugzeuge und 60 Kriegsschiffe und andere Boote. Das Manöver soll auf Truppenübungsplätzen in Ostsibirien und im Fernen Osten sowie im Japanischen Meer vom 1. bis 7. September stattfinden.
    Im Japanischen Meer würden russische und chinesische Schiffe unter anderem die "Verteidigung von Seeverbindungen" und die "Unterstützung von Landstreitkräften" in den Küstengebieten trainieren, so das Verteidigungsministerium.

    China und Indien spielen besondere Rolle bei Manöver

    Vor allem die Teilnahme Chinas und Indiens an dem Manöver sorgte im Westen für Aufmerksamkeit. Die Beziehungen der beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt und Atommächte sind seit einem militärischen Zwischenfall an der gemeinsamen Grenze im Himalaya mit mehreren Toten vor zwei Jahren angespannt.
    Mitte August hatte China die Entsendung von Truppen nach Russland zur Teilnahme an den Militärübungen bestätigt, jedoch erklärt, dass seine Anwesenheit "in keinerlei Zusammenhang mit der aktuellen regionalen und internationalen Situation" stehe.
    Indiens Teilnahme ist auch interessant, weil das Land in den vergangenen Monaten beim Ukraine-Krieg stets seine Neutralität betont hatte und erklärte, dass es gute Beziehungen zu westlichen Staaten und Russland habe. So stammt zum einen die meiste Militärausrüstung Indiens aus Russland, zum anderen ist Indien Teil der indopazifischen Sicherheitsallianz Quad - zusammen mit den USA, Japan und Australien. In dieser Gemengelage hat sich Indien mit offiziellen Statements zurückgehalten.
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