Die Vereinigten Arabischen Emirate haben einen neuen Präsidenten: Mohammed bin Said wurde vom Obersten Herrscherrat der sieben Emirate einstimmig gewählt.
Der bisherige Kronprinz von Abu Dhabi, Mohammed bin Said, ist zum neuen Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) gewählt worden. Er tritt damit die Nachfolge seines am Freitag gestorbenen Halbbruders Chalifa bin Said an.
Mohammed bin Said zum Präsidenten gewählt
Die Oberhäupter der insgesamt sieben Emirate des Landes wählten den 61 Jahre alten Scheich Mohammed einstimmig zum Präsidenten, wie die staatliche Agentur WAM meldete.
Er bedankte sich demnach für das Vertrauen. Wegen der schweren Krankheit seines Vorgängers galt Mohammed bin Said bereits zuvor als eigentlicher Herrscher der VAE.
Mohammed folgt auf Chalifa bin Said in Abu Dhabi
Chalifa bin Said war am Vortag nach langer Krankheit in Folge eines Schlaganfalls im Alter von 73 Jahren gestorben. Er wurde noch am Freitagabend beerdigt. Er hatte seit 2004 an der Spitze des Staates gestanden, war aber kaum noch in der Öffentlichkeit zu sehen.
Chalifa bin Said war zugleich Emir von Abu Dhabi, dem größten der sieben Emirate. Auch diesen Posten nimmt Scheich Mohammed ein.
Öl- und gasreiche Emirate
Das neue Staatsoberhaupt bestimmt schon seit mehreren Jahren die Politik der öl- und gasreichen Emirate maßgeblich. Unter seiner Führung entwickelte sich das Land in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Regionalmacht.
So schlossen sich die Emirate der von Saudi-Arabien angeführten Koalition an, die im Bürgerkriegsland Jemen seit mehreren Jahren militärisch aktiv ist. Mohammed bin Said pflegt enge Beziehungen zum Kronprinzen von Saudi-Arabien, Mohammed bin Salman. Dennoch gibt es vor allem im Jemen auch Interessenskonflikte.
Abkommen mit Israel
2020 unterzeichneten die Emirate und Bahrain als erste Golfstaaten ein Abkommen zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Israel. Auch diese Annäherung trieb Mohammed bin Said voran.
Sie richtet sich vor allem gegen den schiitischen Iran, in dem die Emirate einen Erzfeind sehen. Aber auch wirtschaftliche Interessen spielten eine Rolle.