Die Ex-Sowjetrepublik Moldau sieht sich zunehmend durch Russland bedroht. Präsidentin Sandu warb dafür, Kiew im Kampf gegen Moskau zu helfen - das helfe auch Moldau.
Die Präsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, im ZDF heute journal - das ganze Interview.
Die Präsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, hat den überraschenden Besuch von US-Präsident Joe Biden im ZDF als "sehr starkes Signal der Unterstützung" bezeichnet - zunächst einmal für "die mutigen Ukrainer, aber auch für die gesamte Region". Das Signal sei: Man lasse Länder, die für Freiheit und Demokratie kämpfen, nicht allein.
Die Ukraine brauche alle Unterstützung, um sich zu verteidigen und ihre Gebiete wieder zu bekommen, sagte die proeuropäische Politikerin im ZDF heute journal.
Sehen Sie oben das ganze Interview und lesen Sie es hier in Auszügen: Das sagte Präsidentin Sandu zur...
... Bedrohung der Republik Moldau durch Russland:
"Solange die Ukraine die russische Armee von unserer Grenze fernhält, gibt es keine direkte militärische Bedrohung für uns", sagte Sandu im ZDF.
Zuletzte hatte die Präsidentin der kleinen Ex-Sowjetrepublik mit Blick auf Russland vor möglichen Umsturzversuchen in ihrem Land gewarnt. Auch internationale Beobachter werfen Russland vor, die Lage in dem verarmten Land, das seit Juni EU-Beitrittskandidat ist, destabilisieren zu wollen.
Moldau wirft Russland vor, einen Staatsstreich in dem Land zu planen:
- Moldau warnt vor Umsturz durch Russland
Moldau wirft Russland vor einen Staatsstreich in dem Land zu planen. Damit soll Moldaus Mitgliedschaft in der EU verhindert werden. Präsidentin Sandu ruft zur Wachsamkeit auf.
Das sei "nichts Neues, dass Russland einen hybriden Krieg gegen mein Land führt", sagte Sandu im ZDF. "Wir haben Erfahrungen mit Erpressung mit den Gaslieferungen. Wir sehen diese russische Propaganda und Desinformation. Es gab bezahlte Demonstranten, wir sahen Cyberattacken, wir haben Hunderte falsche Bombenalarme gesehen." Russland wolle Moldau nicht in der EU sehen und versuche, "uns von diesem Plan abzubringen".
... zu militärischer Neutralität und Nato-Hilfen:
"Moldau ist ein neutrales Land, das ist richtig. Aber wir brauchen die Möglichkeit, unsere Bevölkerung zu verteidigen", sagte Sandu mit Blick auf das Hilfspaket der Nato, das Moldau helfen soll, die Bedrohungen durch Russland abzuwehren. Der Verteidigungssektor werde verstärkt. Dazu gebe es eine langfristige Kooperation mit der Nato, die Regierung arbeite aber auch mit Nato-Mitgliedsländern und anderen Staaten zusammen.
Die Mehrheit der Bevölkerung wolle, dass die Neutralität erhalten bleibe. "Das respektieren wir. Das ist die Stimme des Volkes", so Sandu. "Gleichzeitig müssen wir unser Bestes geben, um unsere Bevölkerung zu schützen."
Die Bevölkerung der Republik Moldau ist geteilt. Teils pro-russisch, teils pro-europäisch.
... zu möglichen Friedensverhandlungen mit Russland:
"Wir alle wollen Frieden" - und zwar einen "nachhaltigen Frieden", betonte Präsidentin Sandu.
Sie fügte hinzu: "Wir sollten keinen Frieden bekommen, den Russland nicht respektiert, oder in drei bis sechs Monaten doch nicht mehr respektiert."
... zur Kommunikation mit Moskau:
Es gebe keine direkte Kommunikation mehr mit Kremlchef Wladimir Putin.
"Wir kommunizieren über unsere Botschafter, unsere Botschaft in Moskau und die russische Botschaft hier in Chisinau."
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