Sie sind hier:

Wegen angeblicher Korruption : Myanmar: Fünf weitere Jahre Haft für Suu Kyi

Datum:

Ein von der Militärjunta kontrolliertes Gericht in Myanmar hat die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi zu weiteren fünf Jahren Haft verurteilt. Der Vorwurf: Korruption.

Aung San Suu Kyi, aufgenommen am 10.01.2022
Aung San Suu Kyi in Naypyitaw, Myanmar (Archivfoto).
Quelle: Reuters

Die entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi ist am Mittwoch von einem Gericht in Myanmar wegen Korruptionsvorwürfen zu einer weiteren Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt worden. Das berichten mehrere Nachrichtenagenturen mit Verweis auf anonyme Quellen.

Hunderttausende Dollar Bestechungsgelder, kiloweise Gold?

Die Friedensnobelpreisträgerin wurde beschuldigt, eine Bestechung in Höhe von 600.000 Dollar in bar und mehrere Kilogramm Gold angenommen zu haben. Die 76-Jährige hat die Vorwürfe als absurd zurückgewiesen, die internationale Gemeinschaft hat ihre sofortige Freilassung gefordert.

Durch weitere Anklagen wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses, Korruption und Wahlbetrug drohen ihr weitere jahrzehntelange Haftstrafen. Insgesamt ist Suu Kyi wegen mindestens 18 Vergehen angeklagt. Sollte sie auch in den folgenden Verfahren für schuldig befunden werden, drohen ihr zusammengenommen fast 190 Jahre Gefängnis.

Am 1. Februar 2021 putschte sich Myanmars Militär an die Macht - eine Bilanz:

Journalisten sind von dem Verfahren ausgeschlossen, die Anwälte dürfen nicht mit der Presse sprechen.

Human Rights Watch: Fingierte Vorwürfe

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisierte den Gerichtsprozess als abstrus und politisch motiviert, um Myanmars Opposition kaltzustellen. Für Suu Kyi häuften sich die Jahre hinter Gittern mit dieser Verurteilung, die auf fingierten Vorwürfen basiere, monierte der Vize-Asienchef der Organisation, Phil Robertson.

Angesichts ihres fortgeschrittenen Alters könnten die Urteile "lebenslang" für sie bedeuten. Mit dieser Verurteilung wegen falscher Korruptionsvorwürfe würden nun weitere Jahre hinter Gittern angehäuft, so Robertson.

Die Zerstörung der Demokratie in Myanmar bedeutet auch, Aung San Suu Kyi loszuwerden - und die Junta überlässt nichts dem Zufall.
Phil Robertson, Human Rights Watch

Seit Militärputsch in Hausarrest

Suu Kyi ist bereits seit einem Militärputsch am 1. Februar 2021 im Hausarrest und wegen der angeblichen illegalen Einfuhr von Funkgeräten, Verstößen gegen die Corona-Regeln und Aufstachelung gegen das Militär zu insgesamt sechs Jahren Haft verurteilt worden.

Mehr zu Aung San Suu Kyis Kampf gegen die Militärs in dieser Doku:

Aung San Suu Kyi, die Ikone der Demokratiebewegung in Myanmar und Friedensnobelpreisträgerin, schweigt angesichts des Massenmordes an den Rohingya in ihrem Land.

Beitragslänge:
43 min
Datum:

Seit dem Staatsstreich wurden auch viele von Suu Kyis politischen Verbündeten festgenommen. Andere sind untergetaucht oder ins Exil geflohen. Nach Angaben von Beobachtern wurden seit dem Putsch in Myanmar mehr als 1700 Menschen getötet und mehr als 13.000 festgenommen.

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.