Die NATO habe mit Ungarn und der Türkei "zwei ausgesprochen problematische Mitglieder", die die Norderweiterung "seit Monaten torpedieren", so die ehemalige NATO-Chefstrategin Stefanie Babst.30.11.2022 | 4:39 min
... mögliche Auswirkungen der EU-Entscheidung zu Ungarn auf die Nato:
Die ehemalige Chefstrategin geht davon aus, dass Ungarn den
Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands torpedieren wird, falls die EU-Gelder eingefroren werden. Ungarn sei wie die Türkei ein ausgesprochen problematisches Nato-Mitgliedsland, das die Beitrittsperspektiven Schwedens und Finnlands seit einigen Monaten blockiere.
Die Nato müsse über nun über "ungewöhnliche, außergewöhnliche Maßnahmen" nachdenken, um diese Blockade zu brechen, sagt Babst.
Hat Ungarn genug gegen Korruption und den Missbrauch von EU-Milliarden getan? Die EU-Kommission gibt ihre Empfehlung ab, ob Milliarden Euro EU-Gelder eingefroren werden.30.11.2022 | 2:26 min
... ein Szenario zum Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands:
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sei mehrfach in der Türkei gewesen, um über den Nato-Beitritt der nordeuropäischen Länder zu sprechen. "Das sind sehr außergewöhnliche Zeiten, die eine Out-of-the-Box-Entscheidung verlangen", sagt Babst im ZDF-Morgenmagazin. Eine Möglichkeit wäre etwa, dass die 28 Nato-Staaten, die bereits über ihre Parlamente über die Mitgliedschaft der beiden Länder entschieden haben, für
Schweden und Finnland eine Bündnisverpflichtung übernehmen würden.
Das könne schließlich nicht nur eine Botschaft an die Türkei und an Ungarn sein, sondern auch in Moskau verstanden werden. "Denn darum geht es ja letztendlich."
... das Verhältnis zwischen Ungarn und der Ukraine:
Die Verbindung zwischen der Ukraine und Ungarn sein "schwierig", sagt Babst. Das sei schon vor dem
russischen Angriffskrieg so gewesen. So habe Ungarn teilweise Nato-Programme blockiert, die zum Vorteil der Ukraine aufgelegt wurden.
Trotz all dem sei Ungarn jedoch ein verlässlicher Nato-Partner, der sich an politische und militärische Verpflichtungen halte. Aber: "Sie sind schwierige Partner", betont die ehemalige Nato-Chefstrategin.
Die EU-Kommission empfiehlt, Zahlungen in Milliardenhöhe an Ungarn vorerst zu stoppen. Der Vorwurf: Ungarn soll nicht entschlossen genug gegen Korruption vorgehen.
Quelle: ZDF