Der inhaftierte Kreml-Kritiker Nawalny ruft zu Protesten gegen den Krieg in der Ukraine auf. Er nannte Putin einen "wahnsinnigen Zaren".
Der im Straflager inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny hat die Menschen in Russland zu Protesten gegen den Krieg im Nachbarland Ukraine aufgerufen. Protestiert werden solle jeden Tag - "wo auch immer ihr seid: in Russland, Belarus oder auf der anderen Seite des Planeten", hieß es auf Nawalnys Twitter-Account.
"Alexej Nawalny hat die Menschen aufgerufen, jeden Tag um 19 Uhr und am Wochenende um 14 Uhr gegen den Krieg zu protestieren", sagte auch seine Sprecherin Kira Jarmisch.
Nawalny: Keine "verängstigten Schweiger" werden
"Lassen Sie uns wenigstens nicht zu einer Nation von verängstigten Schweigern werden", heißt es in dem auf Twitter veröffentlichten Aufruf. Nawalny griff in seiner Botschaft den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit scharfen Worten an:
Der 45-Jährige rief dazu auf, sich trotz drohender Festnahme auf die Straße zu trauen. Die russischen Behörden warnen eindringlich vor einer Teilnahme an den nicht genehmigten Kundgebungen. In den vergangenen Tagen wurden Bürgerrechtlern zufolge russlandweit bereits Tausende Menschen bei Anti-Kriegs-Demos festgenommen.
"Um den Krieg zu stoppen, müssen wir die Gefängnisse und Gefangenentransporter füllen", hieß es nun auf Nawalnys Account.
Seit einem Jahr in Haft
Nawalny ist der prominenteste Gegner von Präsident Wladimir Putin in Russland. Er hatte 2020 einen Giftanschlag in Russland überlebt und war in Deutschland ärztlich behandelt worden.
Bei der Rückkehr in seine Heimat Anfang 2021 wurde Nawalny festgenommen und zu mehr als zweieinhalb Jahren Haft wegen des Verstoßes gegen Bewährungsauflagen verurteilt. Nawalny macht Putin persönlich für den Giftanschlag verantwortlich. Die Regierung in Moskau weist die Vorwürfe zurück.
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