Scholz' Neujahrsansprache: "Ein schweres Jahr geht zu Ende"

    Neujahrsansprache des Kanzlers:Scholz: "Ein schweres Jahr geht zu Ende"

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    "Ein schweres Jahr geht zu Ende", sagt Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Neujahrsansprache. Das Jahr sei aber auch geprägt gewesen von Zusammenhalt, Stärke und Zuversicht.

    Bundeskanzler Olaf Scholz während der Neujahrsansprache im Kanzleramt in Berlin
    In seiner Ansprache zum neuen Jahr spricht Bundeskanzler Scholz von einem imperialistischen Angriffskrieg, den Putin mitten in Europa führe.31.12.2022 | 7:40 min
    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Bürgerinnen und Bürger in seiner Neujahrsansprache zu Zusammenhalt und zu Vertrauen in die eigene Stärke aufgerufen. "Heute Nacht geht ein schweres Jahr zu Ende", sagte Scholz laut vorab verbreitetem Redetext. Die Geschichte des Jahres 2022 handle aber "nicht allein von Krieg, Leid und Sorge", so der Kanzler. "Sie handelt von Zusammenhalt und Stärke - und ja, auch von Zuversicht."
    Deutschland sei ein "starkes Land", sagte der SPD-Politiker. "Ein Land, das mit Tatkraft und Tempo an einer guten, sicheren Zukunft arbeitet. Ein Land, das sich unterhakt, gerade in schweren Zeiten. Ein Land, in dem wir niemanden zurücklassen - egal ob in der Stadt oder auf dem Land, ob alt oder jung, ob gut situiert oder weniger wohlhabend, ob hier geboren oder erst später hierhergekommen."

    Scholz: Deutschland nicht vor Russland eingeknickt

    Scholz verwies im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg auf russische Misserfolge und Fehlkalkulationen. Russlands Präsident Wladimir Putin habe "die Ukraine eben nicht in wenigen Tagen überrannt, wie er geplant hatte, ganz im Gegenteil", so der Kanzler.
    Zweitens seien EU und Nato nicht gespalten, sondern "so geeint wie lange nicht". Und drittens "sind wir in Deutschland nicht eingeknickt, als uns Russland im Sommer den Gashahn zugedreht hat - weil wir uns nicht erpressen lassen".
    Die Geschichte des Jahres 2022 handele von einem Land, "in dem wir uns für andere einsetzen". Scholz erinnerte an die 29 Millionen Menschen, die sich freiwillig und ehrenamtlich engagierten, sowie an das überwältigende Mitgefühl und die Hilfsbereitschaft, mit denen viele den Geflüchteten aus der Ukraine begegnet seien.

    Scholz: Deutschland ist ein starkes Land

    Scholz äußerte Verständnis für die Sorgen von Bürgerinnen und Bürgern. "Diese Zeitenwende stellt auch uns und unser Land auf eine harte Probe", sagte er. "Wir fühlen mit den Ukrainerinnen und Ukrainern, die selbst an Tagen wie heute keine Ruhe haben vor den russischen Bomben und Raketen."
    ZDF-Reporterin Anne Brühl
    Das Neujahrsfest habe "eine besondere Bedeutung für viele Familien" in der Ukraine und die Befürchtung sei groß, "es in kalten, dunklen Wohnungen verbringen zu müssen", sagt ZDF-Reporterin Anne Brühl.30.12.2022 | 3:09 min
    Und auch in Deutschland seien die Folgen des Kriegs im Alltag zu spüren - "beim Einkaufen im Supermarkt, an der Tankstelle oder wenn wir die Strom- oder Gasrechnung bezahlen". Deutschland sei dabei aber ein Land mit "überwältigendem Mitgefühl und der Hilfsbereitschaft", in dem Menschen sich für andere einsetzten.
    Der Kanzler betonte, dass bereits am Sonntag zu Beginn des Jahres 2023 neue Erleichterungen für die Bürgerinnen und Bürger in Kraft träten - das ausgeweitete Wohngeld, das erhöhte Kindergeld, Steuerentlastungen im Volumen von 19 Milliarden Euro und Preisdeckel für die Kosten für Strom, Gas und Fernwärme. "Unser Zusammenhalt ist unser größtes Pfund", sagte Scholz. Sein Wunsch sei:

    Halten wir auch im kommenden Jahr zusammen.

    Olaf Scholz

    Die Ansprache soll am Samstagabend im Fernsehen ausgestrahlt werden.
    Die Änderungen 2023 auf einem Blick:

    Kindergeld, Krankenkasse, E-Auto
    :Das ändert sich 2023

    Mit dem Jahreswechsel treten einige Änderungen in Kraft. Einige davon sollen die Bürger finanziell entlasten. Ein Überblick zu den wichtigsten Neuerungen im Jahr 2023.
    von Josua Schwarz
    Geldschein auf einem Tisch, im Hintergrund sitzt ein Kind
    FAQ
    Quelle: dpa, AFP

    2022 geht zu Ende