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Baden-Württemberg warnt : Stoppt der Bundesrat das Neun-Euro-Ticket?

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Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann hat vor einem Aus für das Neun-Euro-Ticket im Bundesrat gewarnt. Die Länder fordern mehr Geld vom Bund.

9-Euro-Ticket
9-Euro-Ticket: Es soll Bürgerinnen und Bürger entlasten und die gestiegenen Energiekosten abfedern.
Quelle: imago

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat vor einem Aus für das Neun-Euro-Ticket im Bundesrat gewarnt: Wenn der Bund nicht bereit sei, die Mittel für den Nahverkehr zu erhöhen, "könnte das Gesamtpaket Tankrabatt und Neun-Euro-Ticket im Bundesrat scheitern", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Vor allem die FDP nehme den Warnruf der Länder wegen drohender Finanzprobleme nicht ernst.

Gelten soll das Ticket für jeweils neun Euro pro Monat bundesweit im ÖPNV für den Zeitraum Juni, Juli und August. Der Bund will die prognostizierten Ticket-Mindereinnahmen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro den Ländern vollständig erstatten.

Länder fordern mehr Geld vom Bund

Die Länder dringen aber auf mehr Geld vom Bund, auch über die erwarteten Einnahmeausfälle durch die zeitweilige Absenkung der Ticketpreise hinaus - unter anderem wegen der höheren Energiepreise für die Verkehrsbetriebe.

Alle Bundesländer, unabhängig von den Koalitionsfarben, haben gemeinsam klargemacht, dass die grundsätzlichen Finanzierungsprobleme des ÖPNV durch das Neun-Euro-Ticket nicht gelöst werden
Winfried Hermann, baden-württembergischer Verkehrsminister

Ohne eine Erhöhung der Bundesmittel zum Ausgleich für extrem gestiegene Kosten werde der Sonderrabatt im Sommer "in Ticketpreissteigerungen danach enden. Aus Werbung für den öffentlichen Verkehr würde Abschreckung."

Bayern will Neun-Euro-Ticket nicht zustimmmen

Bremens Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne), derzeit Vorsitzende der Landesverkehrsministerkonferenz, nannte es "bedauerlich, aber auch nachvollziehbar, dass mit Bayern jetzt das erste der CDU/CSU-geführten Länder dem Neun-Euro-Ticket im Bundesrat nicht zustimmen will". Sie kritisierte in der "Süddeutschen" vor allem die FDP im Bund:

Es kann nicht sein, dass die FDP mit reiner Klientelpolitik die Verkehrswende blockiert.
Maike Schaefer, Verkehrssenatorin Bremen

Wenn das Neun-Euro-Ticket, an das hohe Erwartungen der Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland geknüpft seien, jetzt kippe, müsse das Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) verantworten.

Es sei wichtig mit der Energiesteuersenkung Anreize für Energieeinsparungen zu setzen, so Volker Wissing (FDP), Bundesverkehrsminister, zum geplanten Neun-Euro-Ticket des ÖPNVs.

Beitragslänge:
5 min
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Der Minister hatte die Kritik zuletzt am Freitag zurückgewiesen. Der Vorwurf, dass die Länder auf einem Teil der Kosten sitzen blieben, stimme nicht, sagte Wissing im ARD-"Morgenmagazin". "Der Bund übernimmt die vollen Kosten".

Ticket sollte Bürger entlasten

Der Wunsch der Länder, langfristig und dauerhaft mehr Geld für den öffentlichen Nahverkehr zu bekommen, sei eine andere Sache. Darüber werde derzeit in einer Arbeitsgruppe gesprochen, die bis Herbst einen Vorschlag zur Finanzierung erarbeiten solle. "Die Dinge kann man nicht vermischen."

Das Ticket ist Teil des Entlastungspakets für die Bürgerinnen und Bürger, das die Bundesregierung zur Abfederung der enorm gestiegenen Energiekosten beschlossen hat.

SPD-Fraktionsvize Detlef Müller warnte die Länder vor einem Veto: "Die Menschen freuen sich auf das Ticket, und alles andere als dessen schnelle Einführung zum 1. Juni aus taktischen Spielchen würde großen Frust produzieren", sagte er dem "Handelsblatt".

Nachrichten | ZDF-Morgenmagazin - Bahn: Diskussion um das Neun-Euro-Ticket 

Für die einen ein Highlight, für die anderen ein Grund zu Sorge: Das geplante Neun-Euro-Ticket für den Regional- und Nahverkehr wird in Deutschland nicht nur positiv gesehen.

Videolänge
von Ruth de Carné | Kai Niklasch
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