Es war bereits der dritte Angriff auf eine Schule in Nigeria binnen drei Monaten: Jetzt sind alle Schülerinnen wieder frei.
Fünf Tage nach ihrer Entführung aus einem Internat im Norden Nigerias sind alle 279 Schülerinnen wieder frei. Die Mädchen seien am Dienstagmorgen freigelassen worden und bei guter Gesundheit, sagte der Gouverneur des Bundesstaats Zamfara, Bello Matawalle, der Nachrichtenagentur AFP.
Gouverneur: Alle sind frei
"Ich freue mich, berichten zu können, dass die Mädchen freigelassen wurden", sagte Matawalle. Die Schülerinnen befänden sich derzeit im Regierungsgebäude in Zamfara.
Bewaffnete Angreifer hatten in der Nacht zum vergangenen Freitag das Mädcheninternat in Jangebe überfallen und 317 Schülerinnen verschleppt. Einigen Dutzend der Mädchen gelang die Flucht.
Beim Versuch, sie zu retten, habe es mehrere Hürden gegeben, twitterte Matawalle. Dass sie aus der Gefangenschaft freigekommen seien, erfreue sein Herz. Zum Zeitpunkt der Entführung hatte ein Anwohner der AP geschildert, die Bewaffneten hätten auch ein Militärlager in der Nähe angegriffen, weshalb Soldaten nicht auf die Massenentführung reagiert hätten.
Seither versuchten Polizei und Militär in gemeinsamen Einsätzen, die Mädchen zu retten. Ihre Entführung hatte international für Aufsehen gesorgt.
Seit Jahren Angriffe krimineller Banden
Seit Jahren mehren sich die Angriffe krimineller Banden im Norden und im Zentrum Nigerias. Die in Nigeria als "Banditen" bezeichneten Gangs entführen Menschen, um Lösegeld zu erpressen, und sind für Plünderungen und Vergewaltigungen verantwortlich.
Die Banden handeln vornehmlich aus finanziellen Motiven und haben keine bekannten ideologischen Ausrichtungen. Es gibt jedoch wachsende Bedenken, dass sie mit Dschihadisten aus dem Nordosten kooperieren könnten. Diese kämpfen seit Jahren für die Errichtung eines islamistischen Staats.