Er war Co-Autor des Karfreitagsabkommens und erster nordirischer Regierungschef: Nun ist David Trimble im Alter von 77 Jahren gestorben.
Der nordirische Friedensnobelpreisträger David Trimble ist tot. Seine protestantisch-unionistische Partei UUP teilte am Montag im Namen der Familie mit, Trimble sei nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren gestorben.
Co-Architekt des Karfreitagsabkommens
Trimble arbeitete gemeinsam mit seinem katholischen Mitstreiter John Hume das Karfreitagsabkommen von 1998 aus. Für ihren Einsatz für ein Ende der Gewalt in Nordirland erhielten beide den Friedensnobelpreis.
Trimble wurde 1998 der erste nordirische Regierungschef. Er war auch der erste UUP-Vorsitzende seit 30 Jahren, der sich mit dem irischen Ministerpräsidenten in Dublin traf. 1997 verhandelte er als erster unionistische Parteichef mit der irisch-republikanischen Partei Sinn Fein. Der Vorsitzende der oppositionellen britischen Labour-Partei, Keir Starmer, bezeichnete Trimble in einem Tweet am Montag als eine überragende Figur der nordirischen und britischen Politik.
Trimble verlor 2005 Sitz im britischen Parlament
Trimble hatte allerdings Mühe, seine Partei zusammenzuhalten, als die Koalitionsregierung von Meinungsverschiedenheiten über die Entwaffnung der Untergrundorganisation IRA und anderer paramilitärischer Gruppen erschüttert wurde. Führende Parteikollegen liefen zur DUP über, Trimble verlor 2005 seinen Sitz im britischen Parlament und trat kurz darauf als Parteivorsitzender zurück. Im folgenden Jahr wurde er in das Oberhaus des Parlaments berufen.
Die nordirische Politik machte seitdem viele Krisen durch, aber das Friedensabkommen hat weitgehend Bestand. "Das Karfreitagsabkommen ist etwas, dem jeder in Nordirland zustimmen kann", sagte Trimble in diesem Jahr. "Das bedeutet nicht, dass sie mit allem einverstanden sind. Es gibt Aspekte, die einige Leute für einen Fehler hielten, aber das Wesentliche ist, dass es vereinbart wurde."
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