Das Militär in Südkorea meldet unerlaubtes Eindringen in den Luftraum des Landes durch mutmaßliche Drohnen aus Nordkorea. Das ist eine weitere Provokation für Seoul aus dem Norden.
Mehrere mutmaßliche Drohnen aus Nordkorea sind Militärangaben zufolge unerlaubt in den Luftraum Südkoreas eingedrungen. Südkoreas Militär habe am Montagvormittag (Ortszeit) mehrere unbemannte Luftfahrzeuge in der Grenzregion erfasst und zunächst mit Lautsprecherdurchsagen und Warnschüssen reagiert, teilte der Generalstab in Seoul mit.
Das erste "unbemannte nordkoreanische Luftfahrzeug" sei um den Luftraum von Gimpo in der Provinz Gyeonggi entdeckt worden, so der südkoreanische Generalstab weiter.
Ende November hat Nordkorea Bilder von einem Test einer Interkontinentalrakete veröffentlicht. Die Langstreckenrakete könnte sogar die USA erreichen.
Später setzte die Luftwaffe demnach Kampfjets und Kampfhubschrauber ein, um die Fluggeräte zu verfolgen und abzuschießen.
Erster Grenzzwischenfall mit Drohnen seit 2017
Die oberste Kommandostelle ging davon aus, dass es sich um kleine Drohnen aus dem Nachbarland handelte, die die militärische Demarkationslinie überflogen hätten. Das sei eine "offensichtliche Provokation", hieß es. Ob die Drohnen abgeschossen wurden, war zunächst nicht bekannt.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat erklärt, er wolle sein Land zur stärksten Atommacht der Welt aufbauen und die mächtigsten strategischen Streitkräfte besitzen.
Es ist das erste Mal seit 2017, dass ein Grenzzwischenfall dieser Art bekannt wurde. Damals hatte Südkoreas Militär nahe der stark befestigten Grenze zu Nordkorea eine mutmaßliche Spionagedrohne sichergestellt, nachdem sie abgestürzt war. Das Fluggerät soll damals für einen Rückflug nach Nordkorea programmiert gewesen sein.
Wachsende Unsicherheit durch Raketentests Nordkoreas
Der jüngste Zwischenfall fiel in eine Zeit stark wachsender Unsicherheiten in der Region. Nordkorea hat in diesem Jahr bereits mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet und damit gegen UN-Resolutionen verstoßen. Erst am vergangenen Freitag hatte Pjöngjang nach Angaben von Seoul zwei Raketen abgefeuert.
Wegen seines Atomwaffenprogramms ist Pjöngjang harten internationalen Sanktionen unterworfen. Südkorea und die USA haben in diesem Jahr ihre gemeinsamen Militärübungen, die vor allem der Abschreckung Nordkoreas dienen sollen, wieder in vollem Umfang aufgenommen.