Trotz UN-Sanktionen arbeitet Nordkorea weiter an seinem Raketenprogramm. Pjöngjang provoziert erneut mit einem Test - diesmal während Südkoreas größter Verteidigungsmesse.
Das nordkoreanische Militär hat nach Informationen Südkoreas erneut eine ballistische Rakete getestet. Ein bislang nicht identifiziertes Projektil sei vor der Ostküste in der Nähe von Sinpo abgefeuert worden, teilte der Generalstabschef mit.
Nordkorea hat in der Hafenstadt seinen Stützpunkt für U-Boote und die Ausrüstung für den Testabschuss von ballistischen U-Boot-Raketen. Der Start der Rakete sei während eines Treffens der Geheimdienstchefs der USA, Südkoreas und Japans im Rahmen der ADEX, Südkoreas größter Verteidigungsmesse, in Seoul erfolgt, wo neben anderen Themen auch das Patt mit Nordkorea erörtert werden sollte. Das berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Regierungskreise.
Letzte Raketentests erst vor wenigen Wochen
Nordkorea hatte im vergangenen Monat durch eine Reihe von Raketentests für Unruhe gesorgt. Unter anderem hatte das Land nach eigenen Angaben eine sogenannte Hyperschallrakete getestet.
Südkoreas Präsident Moon Jae In bezeichnete die Tests als "Provokation".
Wegen ihrer großen Geschwindigkeit können Waffen dieser Art nur schwer abgefangen werden. Nordkorea hatte zudem davor zwei Kurzstreckenraketen abgefeuert.
Nordkorea unter strikten westlichen Sanktionen
Zahlreiche westliche Staaten hatten schon den mutmaßlichen Hyperschall-Raketentest scharf verurteilt. Das international weitgehend isolierte Nordkorea steht wegen seines Atom- und Raketenprogramms unter strikten US- und UN-Sanktionen.
Der jüngste Raketenstart verschärft die Spannungen auf der Halbinsel noch weiter. Der Westen will, dass Nordkorea seine Arsenale an Atomwaffen und ballistischen Raketen abbaut. Die Führung in Pjöngjang dringt auf Erleichterungen bei den US-Sanktionen gegen das Land.
- Nord- und Südkorea kommunizieren wieder
Nord- und Südkorea bestätigten, dass die Staaten über offizielle Kanäle wieder miteinander kommunizieren. Beide Seiten wollen "Wiederherstellung der innerkoreanischen Beziehungen".