Angaben aus Südkorea: Nordkorea feuert erneut Raketen ab

Die Spannungen zwischen Süd- und Nordkorea verschärfen sich: Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs mehr als zehn Raketen unterschiedlicher Typen von seinem Staatsgebiet abgefeuert. Eine ballistische Kurzstreckenrakete habe im Flug die Seegrenze vor der Ostküste der koreanischen Halbinsel überquert, teilte der Generalstab mit. Sie stürzte demnach nahe dem Territorialgewässer Südkoreas ins Wasser.

Auf der südkoreanischen Insel Ulleung sei zudem Luftalarm ausgelöst worden. Im südkoreanischen Fernsehen wurde eine Evakuierungsaufforderung für die Insel veröffentlicht. Die Bewohner Ulleungdos wurden demnach aufgefordert, sich in den "nächstgelegenen unterirdischen Schutzraum" zu begeben.

Japan bestätigte ebenfalls den Abschuss mutmaßlicher ballistischer Raketen durch Nordkorea, die japanische Küstenwache rief Schiffe zur Wachsamkeit auf. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen. Diese können je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen.

Die jüngsten Raketentests Nordkoreas erfolgten inmitten erhöhter Spannungen in der Region. Die Tests Nordkoreas wurden in Südkorea als Reaktion auf ein laufendes Luftwaffenmanöver der südkoreanischen und US-amerikanischen Streitkräfte gesehen.

Als Reaktion auf die neuen nordkoreanischen Raketentests hat Südkoreas Militär nach eigenen Angaben auch eigene Raketen aus Kampfjets abgefeuert. Drei Luft-Boden-Raketen seien ins offene Meer nördlich der Seegrenzline zwischen den beiden Ländern abgeschossen worden, teilte der Generalstab am Mittwoch mit.

Seit Ende September hat Nordkorea in ungewohnt hoher Frequenz Raketentests durchgeführt, zuletzt am vergangenen Freitag. Damit sollte laut Eigenaussage der Regierung auch der Beschuss von Flugplätzen in Südkorea mit taktischen Nuklearwaffen simuliert werden.