Auch 20 Jahre nach seiner Ermordung durch den NSU bleibt Habil Kilic unvergessen. München ehrt ihn an seinem Todestag als jemanden, der "seiner Stadt" fehlt.
Die Stadt München hat am Sonntag des ersten Opfers der Neonazi-Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) in der bayerischen Landeshauptstadt vor 20 Jahren gedacht. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) legte nach Angaben der Stadt am Tatort einen Kranz für den am 29. August 2001 erschossenen Gemüsehändler Habil Kilic nieder.
"Er fehlt seiner Familie, er fehlt seinen Freunden und er fehlt seiner Stadt", sagte Reiter.
"Zerstörerische Wucht" des rechten Terrors
Die Terrorzelle NSU hatte später noch einmal in München gemordet: Im Juni 2005 wurde der Grieche Theodoros Boulgarides in seinem Münchner Schlüsseldienst erschossen.
Die Taten zeigten, "welche zerstörerische Wucht der rechte Terror mittlerweile in Deutschland hat", sagte Reiter am Sonntag und fügte hinzu: "Wir müssen ihn bekämpfen, auf allen Ebenen."
NSU-Mordserie an Menschen mit Migrationshintergrund
Die Rechtsterroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt - die sich im November 2011 das Leben nahmen, um einer Festnahme zu entgehen - hatten über Jahre hinweg acht türkischstämmige und einen griechischstämmigen Kleinunternehmer sowie eine Polizistin ermordet.
Ihre Komplizin Beate Zschäpe wurde vom OLG München als Mittäterin zu lebenslanger Haft bei besonderer Schwere der Schuld verurteilt.