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Lieferung über Pipelines erlaubt : Was bedeutet das Öl-Embargo für Deutschland?

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Russisches Öl darf nicht mehr per Schiff in die EU geliefert werden, den Weg über Pipelines erlaubt das EU-Embargo noch. Daher dürften die Folgen für Deutschland gering sein.

Pipeline "Druschba", Archivbild
Zwölf Prozent der deutschen Öl-Importe kommen aktuell noch aus Russland - nahezu vollständig über die Druschba-Pipeline. Dies ist trotz EU-Embargo weiterhin erlaubt.
Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Nach zähen Verhandlungen haben sich die EU-Staaten auf ein Öl-Embargo gegen Russland geeinigt. Das Embargo gilt vorerst nur für russische Öllieferungen per Schiff, Lieferungen per Pipeline sollen zunächst weiterhin erlaubt sein.

Die Auswirkungen für Deutschland dürften somit minimal sein - denn das russische Öl, das derzeit noch nach Deutschland importiert wird, wird fast ausschließlich durch die Druschba-Pipeline geliefert.

Den 27 EU-Mitgliedsstaaten ist ein Stück Einigkeit gelungen. Der Beschluss: Vorerst werden russische Öl-Lieferungen über den Seeweg unterbunden, nicht aber Transporte per Pipeline.

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Öl-Importe aus Russland auf zwölf Prozent gefallen

Vor dem Ukraine-Krieg seien etwa 35 Prozent des von Deutschland importierten Öls aus Russland gekommen, sagt die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Claudia Kemfert. Seit Kriegsbeginn bemüht sich die Bundesregierung jedoch, die Energieimporte aus Russland zu ersetzen. Inzwischen ist der russische Anteil an deutschen Ölimporten von 35 auf nunmehr zwölf Prozent gesunken.

Diese zwölf Prozent entfallen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums nahezu vollständig auf die Druschba-Pipeline, die in Deutschland die PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt mit Rohöl versorgt.

Alternative Lieferwege für Schwedt

Um wie angekündigt zum Jahresende vollständig auf russische Öl-Importe verzichten zu können, hat die Bundesregierung laut Kemfert für Schwedt bereits alternative Lieferwege gefunden: Künftig werde Öl etwa über die Häfen im polnischen Danzig und in Rostock sowie über den Landweg importiert. Mögliche Ersatz-Lieferanten seien Länder in Südamerika, der Irak oder der Iran - diese Staaten können laut Kemfert Erdöl mit einer ähnlichen Zusammensetzung und Qualität wie Russland liefern.

Für Deutschland erwartet die Energieexpertin deshalb zunächst keine spürbaren Auswirkungen des EU-Ölembargos gegen Russland - abgesehen davon, dass sich infolge des Embargos der Preis für Öl auf den Weltmärkten erhöhen könnte. Obwohl das Öl-Embargo der EU die Pipeline-Lieferungen zunächst ausspart, hält Kemfert es für ein wirkungsvolles Sanktionsinstrument.

EU: Embargo umfasst zwei Drittel der russischen Öl-Lieferungen

Die EU-Kommission verweist darauf, dass das Embargo etwa zwei Drittel des von Russland an Europa gelieferten Öls betreffe. Werde der bereits zuvor von Deutschland und Polen bis zum Jahresende angekündigte Importstopp hinzugerechnet, seien es "effektiv" sogar 90 Prozent, sagt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. "Das wird Russland jetzt massiv spüren", sagt Kemfert.

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24.09.2023
von Alica Jung
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