Wie kann die Getreideversorgung der Welt gesichert und die Blockade in der Ukraine durchkreuzt werden? Dazu Bundeslandwirtschaftminister Özdemir im ZDF heute journal.
Der Ukraine-Krieg schlägt auf den Getreidehandel durch. Die Preise explodieren. Weizen auf Weizen anbauen – also Fruchtfolgen ändern, obwohl das ökologisch fragwürdig ist: Das schließt der Bundeslandwirtschaftsminister nicht aus in Zeiten des Krieges.
Angesichts der Getreidekrise in der Ukraine wird nach Wegen gesucht, die in dem Kriegsland feststeckenden Lieferungen zu exportieren. Denn: Die Ukraine ist eines der wichtigsten Weizenexportländer der Welt. Durch den Krieg gibt es bereits Lebensmittelengpässe, unter anderem in Afrika.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) sagte im ZDF heute journal, die Frage sei jetzt:
Lieferketten umzustrukturieren und beispielsweise aus Ländern wie Indien und China mehr Getreide zu importieren, sieht Özdemir als mögliche Ergänzung: "Das Eine schließt das Andere nicht aus."
Die Agrarminister der G7-Länder sprechen bei ihrem Treffen in Stuttgart über die Folgen des Ukraine-Kriegs für die globale Ernährungssicherheit. Putin setzte Hunger als Kriegswaffe ein. Das sei „ein zynisches Spiel“, sagte Agrarminister Cem Özdemir.
Mehrfach Weizen hintereinander anbauen
Um die weltweite Getreideversorgung zu sichern, schlägt er außerdem vor, "Weizen auf Weizen" anzubauen. Heißt: Keine veränderte Fruchtfolge, sondern zweimal hintereinander den gleichen Weizen auf einem Feld anbauen. Dieses Vorgehen wird unter anderem von der Welthungerhilfe kritisiert, weil es die Böden schädigt und ausnutzt.
"Dafür zahlt man auch einen Preis, wenn man Weizen auf Weizen anbaut", gibt Özdemir im Interview zu.
Derzeitiges Ziel müsse sein, dass der Krieg in der Ukraine endet.
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