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Nach Explosion in Oleniwka : USA: Russland will Beweise fingieren

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Nach dem Tod Dutzender ukrainischer Kriegsgefangener in einem Straflager überziehen sich Moskau und Kiew mit Vorwürfen. US-Geheimdienste halten gefälschte Beweise für möglich.

Archiv: ,Ein Soldat steht Wache neben der Mauer eines Gefängnisses in Oleniwka, in einem von den von Russland unterstützten Separatisten kontrollierten Gebiet.
Ein Soldat steht Wache neben der Mauer eines Gefängnisses in Oleniwka, in einem von den von Russland unterstützten Separatisten kontrollierten Gebiet.
Quelle: dpa

Nach der Explosion in einem Straflager in der Ostukraine will Russland nach US-Erkenntnissen Beweise fingieren, um ukrainische Truppen dafür verantwortlich machen zu können. Es sei sogar möglich, dass russische Funktionäre im Gefängnis in Oleniwka gezielt Munition vom Mehrfachraketenwerfer Himars auslegen, sagte ein US-Geheimdienstler der Nachrichtenagentur AP.

Damit wolle es Moskau so aussehen lassen, als ob die von den USA an die Ukraine gelieferten Waffensysteme bei dem Angriff auf das Straflager eingesetzt worden seien.

Die Explosion in dem Lager in einer von kremltreuen Separatisten kontrollierten Region in Donezk kostete vergangene Woche russischen Angaben zufolge 53 ukrainische Kriegsgefangene das Leben, Dutzende weitere wurden verletzt. Unter den Lagerinsassen waren ukrainische Soldaten und Kämpfer, die nach dem Fall der Hafenstadt Mariupol gefangen genommen wurden.

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Explosion in Oleniwka: Unterschiedliche Sichtweisen

Moskau und Kiew warfen sich gegenseitig vor, Teile des Straflagers gezielt zerstört zu haben, um Gräueltaten zu vertuschen. Russland erklärte, dass das ukrainische Militär den Komplex mit von den USA bereitgestellten Raketenwerfern attackiert habe. Dies wiesen die ukrainischen Streitkräfte zurück. Es habe keinerlei Raketen- oder Artillerieangriffe auf Oleniwka gegeben.

Vielmehr erklärte die Geheimdienstabteilung des ukrainischen Militärs am Mittwoch, dass sie Beweise habe, wonach örtliche kremltreue Separatisten in Zusammenarbeit mit dem russischen Geheimdienst FSB und der Söldnergruppe Wagner die Kaserne erst vermint und dann eine "brennbare Flüssigkeit eingesetzt hätten, was zur raschen Ausbreitung des Feuers in dem Raum geführt" habe.

Der mutmaßlichen Täuschungstaktik werde sich Russland voraussichtlich in Erwartung unabhängiger Gutachter und Journalisten bedienen, die Zugang zu Oleniwka bekommen dürften, sagte der US-Geheimdienstler weiter.

Gutachter der Vereinten Nationen angefragt

Am Mittwoch kündigte UN-Generalsekretär António Guterres an, auf Wunsch von Moskau und Kiew ein Team von Gutachtern zu berufen, das die Geschehnisse im Straflager untersuchen solle.

Die Autorität für strafrechtliche Ermittlungen habe er zwar nicht, doch könne er eine Tatsachenfeststellung veranlassen, sagte Guterres vor Reportern. Die Bedingungen für ein solches Mandant würden aktuell ausgearbeitet und den Regierungen in Kiew und Moskau dann zur Prüfung übermittelt.

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