Die Sorge vor einer Eskalation in der Ostukraine wächst. Kanzlerin Merkel und US-Präsident Biden forderten Russland auf, die Truppen an der Grenze zur Ukraine abzuziehen.
Angesichts des Aufmarschs russischer Truppen nahe der Grenze zur Ostukraine wachsen die Befürchtungen vor einer Eskalation des Konflikts.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Joe Biden haben gemeinsam Russland aufgefordert, seine Truppenverstärkungen an der Grenze zur Ostukraine wieder abzubauen. Nur so könne eine "Deeskalation der Situation" erreicht werden, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwochabend nach einem Telefonat Merkels mit Biden mit.
Nach ukrainischen Angaben hat Russland inzwischen 41.000 Soldaten in dem Grenzgebiet zusammengezogen. Moskau spricht von "Kampftraining". In der Ostukraine gibt es seit Mitte Februar wieder verstärkt Kämpfe zwischen pro-russischen Rebellen und der Regierungsarmee.
Kramp-Karrenbauer wirft Moskau Provokation vor
Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte Russland gezielte Provokationen vorgeworfen. "Und wir wollen uns gemeinsam mit der Ukraine auf dieses Spiel nicht einlassen", betonte sie in der ARD.
Kramp-Karrenbauer zog die Darstellung Moskaus, bei den Truppenverlegungen gehe es lediglich um Kampftraining, in Zweifel. "Wenn es so ist, wie die russische Seite sagt, dass es ein Manöver ist - dafür gibt es international vorgeschriebene Verfahren, in denen man Transparenz und Vertrauen schafft", sagte sie. Dies sei nicht geschehen.
Die Situation in der Ostukraine werde "sehr aufmerksam" beobachtet. Die Ministerin versicherte, "dass wir alles daran setzen, dass hier nichts eskaliert". Die Ukraine habe bisher sehr "besonnen" reagiert - die Nato stehe an der Seite Kiews, betonte Kramp-Karrenbauer.
13.000 Menschen im Ukrainee-Konflikt getötet
In der Ostukraine wurden seit Jahresbeginn 28 ukrainische Soldaten getötet - im Vergleich zu 50 im gesamten vergangenen Jahr. Insgesamt wurden seit Beginn des Konflikts 2014 bereits 13.000 Menschen getötet.