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Kennzeichnung von Bio-Fleisch:Özdemir kontert Kritik an Tierhaltungs-Logo
25.11.2022 | 12:09
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Ist das Fleisch im Supermarkt bio? Agrarminister Özdemir will Schweinefleisch aus Deutschland mit einem Logo kennzeichnen, Rindfleisch vorerst nicht. Kritik daran weist er zurück.
Artgerechte Schweinehaltung in einem Landwirtschaftsbetrieb
Quelle: imago/U. J. Alexander
Wer im Supermarkt künftig Fleisch kauft, soll an einem Logo erkennen können, wie das Tier aufgewachsen ist. Nach dem geseztlichen Standard oder zum Beispiel Bio. Das sieht das von der Ampel-Koalition geplante Tierwohl-Logo vor, das der Bundesrat an diesem Freitag berät.
Allerdings soll die Kennzeichnung erst einmal nur für Schweinefleisch gelten. Nicht etwa für Rindfleisch. Und auch nur für Gehacktes aus Deutschland. Nicht aus dem Ausland. Zögerlich finden dieses Vorgehen Kritiker. Doch Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) verteidigt sich im ZDFheute-Interview:
Wir fangen an beim Schweinefleisch, weil das das Fleisch ist, das am meisten konsumiert wird.
Cem Özdemir, Grüne
Kritik aus den Ländern: "Unvollständig"
Das Logo solle künftig auch für andere Nutztiere gelten - also zum Beispiel für Rindfleisch. "Wir wollen schrittweise vorgehen", so Özdemir. Mit einem ersten Schritt könne man erst einmal starten und zum Beispiel auch die EU mitnehmen, denn: "Das Problem ist: Ich bin auf hoher See, ich muss das ja auch in Brüssel genehmigen lassen."
Zuvor hatten die Bundesländer Özdemirs Tierhaltungs-Logo als unvollständig kritisiert. Durch Teilschritte würden Unsicherheiten geschaffen. Das gefährde den Umbau der Nutztierhaltung in Deutschland in Gänze, kritisert der Agrarausschuss des Bundesrats. Außerdem beziehe sich das Logo nur auf den Bereich "Mast". Ferkelerzeugung, Aufzucht, Transport und Schlachtung blieben unberücksichtigt.
Foodwatch: Behörden sind gefordert
Die Verbraucherorganisation Foodwatch kritisiert, dass das Logo nicht kennzeichne, ob die Tiere zum Beispiel krank waren und Schmerzen hatten. Ein paar Zentimeter mehr Platz im Stall oder Einstreu auf dem Boden reichten nicht aus, um sicherzustellen, dass Tiere gesund gehalten würden.
Statt eines Labels, das Verantwortung auf Verbraucherinnen und Verbraucher wälze, sollte die Tiergesundheit direkt von Behörden kontrolliert werden. Auch die Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten kritisiert: "Gut gemeint ist nicht gut gemacht."
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