Waffen für Ukraine: FDP offen für direkte Panzerlieferungen

    Waffen für Ukraine:Auch FDP offen für direkte Panzerlieferungen

    25.07.2022 | 12:26
    |

    Wegen stockender Waffenlieferungen in die Ukraine zeigt sich auch die FDP offen für direkte Panzerlieferungen an das Land. Zuvor kamen bereits von den Grünen ähnliche Forderungen.

    Panzer vom Typ Leopard 2 A4
    Panzer vom Typ Leopard 2 A4 (Archiv 2020)
    Quelle: dpa

    Wegen der stockenden Waffenlieferungen in die Ukraine über das Ringtausch-Modell zeigt sich auch die FDP offen für eine direkte Lieferung deutscher Panzer an das Land.
    FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai forderte am Montag im Deutschlandfunk Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) auf, das bisherige Konzept dringend zu überprüfen. Es gehe auch um das Ansehen Deutschlands als Nato-Partner.
    Djir-Sarai sagte, der Ringtausch mit Ländern wie Polen, Slowenien oder Griechenland sei in der Theorie eine gute Idee gewesen. Es müsse jetzt untersucht werden, warum das in der Praxis nicht funktioniere.

    Strack-Zimmermann: "Zeit drängt"

    Auch die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann zeigte sich offen für die direkte Lieferung deutscher Panzer in das von Russland angegriffene Land.
    [Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog.]
    Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags räumt ein, dass die osteuropäischen Bündnispartner für ihre Waffenlieferungen in die Ukraine bisher nicht so schnell wie erwartet mit Ersatz ausgestattet werden konnten. Sie sagte der Deutschen Presse-Agentur:

    Wenn das für die Partner problematisch ist, sollten wir den Ringtausch einstellen und direkt an die Ukraine liefern - gegebenenfalls auch den [Kampfpanzer] Leopard 2. Die Zeit drängt.

    FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann

    [Waffen aus dem Westen immer entscheidender: Wie sie der Armee helfen - und warum sie immer wichtiger werden.]

    Göring-Eckardt: "Direkt Waffen liefern"

    Zuvor hatte bereits Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) die Regierung aufgefordert, nach Alternativen für die Unterstützung der Ukraine mit Waffen zu suchen. "Wenn der Ringtausch nicht funktioniert, nicht schnell genug geht, dann muss man sich andere Wege überlegen", sagte sie dem ZDF.

    Die Alternativen sind direkte Lieferungen von uns oder von anderen. Das ist der Weg, der jetzt auch beschritten werden muss.

    Katrin Göring-Eckardt

    Bei dem Ringtausch-Verfahren sollen östliche Verbündete der Ukraine leicht bedienbare Panzer sowjetischer Bauart zu Verfügung stellen. Deutschland sagte den Nato-Partnern im Gegenzug modernes Gerät als Ersatz zu. Polen warf der Bundesregierung allerdings wiederholt vor, Zusagen nicht einzuhalten.

    Waffen und Panzer für Kiew
    :Ringtausch: Polen fühlen sich getäuscht

    Der geplante Ringtausch von schweren Waffen, der die Ukraine unterstützen soll, hat schon mehrfach für Unmut gesorgt. Jetzt macht Polen der Bundesregierung schwere Vorwürfe.
    Die Bundesregierung ist gegen die Lieferung schwerer Waffen aus Bundeswehrbeständen. Es soll jedoch einen „Ringtausch“ mit EU- und Nato-Partnern geben.
    Quelle: AFP, dpa, ZDF

    Aktuelle Nachrichten zur Ukraine