Sie sind hier:

Grünen-Parteitag : Lang und Nouripour neue Grünen-Chefs

Datum:

Ricarda Lang und Omid Nouripour sind zur neuen Doppelspitze der Grünen gewählt worden. Sie folgen auf Annalena Baerbock und Robert Habeck, die ihr Partei-Amt abgeben mussten.

Ricarda Lang und Omid Nouripour sind die neuen Grünen-Vorsitzenden. Lang erhielt 525 Ja-Stimmen, 137 Delegierte stimmten beim digitalen Parteitag gegen sie, 38 Enthaltungen gab es. Nouripour erhielt 621 Ja-Stimmen. Das Ergebnis muss noch per Briefwahl bestätigt werden, was bis Mitte Februar geschehen soll.

Lang jüngste Parteichefin der Grünen

Der 46-jährige Außenpolitiker Nouripour sitzt seit 2006 im Bundestag, die bisherige Partei-Vize Lang seit der Wahl im vergangenen September. Mit 28 Jahren ist Lang die jüngste Parteichefin bei den Grünen. Nach vier Jahren gaben Annalena Baerbock und Robert Habeck wegen der Übernahme von Regierungsämtern ihre Vorsitzenden-Posten ab.

Die Bewerbungsrede von Lang in ganzer Länge im Video:

Als eine zentrale Aufgabe der Grünen nannte Lang in ihrer Bewerbungsrede die Verbindung von Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit. Wegen einer Corona-Infektion konnte Lang nur digital am Parteitag teilnehmen. Nouripours Ziel sei es, die Partei voranzubringen, um "wieder in der K-Frage mitspielen zu können", sagte er in seiner Bewerbungsrede.

Berlin: Grünenpolitiker Omid Nouripour nimmt am Bundesparteitag von Bündnis 90/Die Grünen teil.
Omid Nouripour bei seiner Bewerbungsrede beim Parteitag in Berlin.
Quelle: epa

Büning zur Politischen Bundesgeschäftsführerin gewählt

Emily Büning wurde zur neuen Politischen Bundesgeschäftsführerin der Grünen gewählt. Die 36-Jährige erhielt nach Parteiangaben 88,35 Prozent der Stimmen.

Sie wird damit Nachfolgerin von Michael Kellner, der mittlerweile Parlamentarischer Staatssekretär im Klimaschutz- und Wirtschaftsministerium ist und sich nicht erneut zur Wahl stellte. Die Rolle des Politischen Bundesgeschäftsführers entspricht der des Generalsekretärs in anderen Parteien.

Mehr Unterstützer für Parteitags-Anträge notwendig

Mit einer wichtigen Satzungsänderung hatten die Grünen zuvor auf ihren enormen Mitgliederzuwachs reagiert. Auf dem digitalen Parteitag wurde beschlossen, dass künftig mehr Unterstützungsunterschriften erforderlich sind, um auf einem Parteitag einen Antrag zu stellen.

Bislang sind 20 Unterstützer erforderlich. Für die Neuregelung der Satzung votierten 75,87 Prozent der Delegierten, damit wurde die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit klar erreicht.

Archiv: Eine Delegierte hält bei bei der Landesdelegiertenkonferenz der bayerischen Grünen im Messezentrum ihre Stimmkarte hoch.

Die Grünen-Chefs im Porträt - Wer sind Ricarda Lang und Omid Nouripour? 

Die neue Doppelspitze der Grünen besteht aus Ricarda Lang und Omid Nouripour. Wer sie sind und was sie ausmacht - Kurzporträts der beiden.

Abschied von Baerbock und Habeck als Parteichefs

Zum Auftakt des digitalen Parteitags hatten sich Baerbock und Habeck am Freitag als bisherige Doppelspitze der Partei verabschiedet. Am späten Freitagabend hatten die Delegierten mit großer Mehrheit einen Antrag verabschiedet, in dem eine Einstufung von Atomenergie und Gas als "grün" entschieden abgelehnt wird.

Im Rat der EU-Mitgliedstaaten müsse Deutschland gegen den Rechtsakt und "das damit verbundene Greenwashing von Atomkraft und fossilem Erdgas" stimmen, zudem solle unter bestimmten Umständen eine Klage geprüft werden, heißt es in dem Beschluss.

Vor welchen Herausforderungen stehen die Grünen?

Nach einem unglücklichen Wahlkampf muss die Partei sehen, wie sie sich im politischen Alltag auch gegenüber den beiden Koalitionspartnern profilieren kann. Schon die Nominierung der Ministerinnen und Minister im Ampel-Kabinett geriet wegen des Zwists um die Besetzung des Landwirtschaftsressorts zum beinharten Machtkampf - zwischen Ex-Fraktionschef Anton Hofreiter und dem schließlich siegreichen Cem Özdemir. Das wichtige Verkehrsministerium ging an die FDP.

Am Neujahrstag musste Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) gegen das Vorhaben der EU-Kommission protestieren, die Energiegewinnung aus Atomanlagen als nachhaltig einzustufen. Und vor zwei Wochen räumte Habeck ein, dass Deutschland bei den Zielen zur CO2-Minderung und dem Ausbau erneuerbarer Energien einen "gehörigen Rückstand" habe. Bittere Pillen für die Parteibasis.

Dazu kommt die Ermittlungen gegen Mitglieder des Bundesvorstands, darunter auch Ricarda Lang, wegen des Anfangsverdachts der Untreue. Die Vorstandsmitglieder hatten sich selbst eine Corona-Sonderzahlung von 1.500 Euro bewilligt, anschließend jedoch wieder zurückgezahlt. Bislang sorgte dieser Vorgang parteiintern nicht für größere Unruhe, kratzt aber an der Glaubwürdigkeit.

Bundesvorstand von Bündnis 90 / Die Grünen 10/19

Corona-Sonderzahlungen - Untreue-Ermittlungen gegen Grünen-Vorstand 

Annalena Baerbock und Robert Habeck im Visier der Staatsanwaltschaft: In Berlin wurde ein Verfahren zum Anfangsverdacht der Untreue gegen mehrere Grünen-Politiker eröffnet.

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.