Gegenwind für Karl Lauterbach: Die Opposition lehnt Pläne für einen Pflegebonus nur für einen begrenzten Kreis ab. Die "volle erste Front" solle den Bonus bekommen, meint die CDU.
Die Kritik an der Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), den im Koalitionsvertrag vereinbarten Pflegebonus nur an einen begrenzten Kreis von Pflegekräften zu zahlen, reißt nicht ab.Der designierte CDU-Generalsekretär Mario Czaja sagte dem "Tagesspiegel":
Wenn die Politik sich entscheide, nach fast zwei Jahren Pandemie einen Bonus
zu zahlen, dann sollte den "die volle erste Front" des Gesundheitswesens erhalten.
Czaja ist ehrenamtlich Präsident des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin und war in Berlin auch bis 2016 Gesundheitssenator.
Ampelkoalition sieht eine Milliarde Eruo vor
Lauterbach hatte zuvor erklärt, der Pflegebonus sollte vor allem Pflegekräften bezahlt werden, die in der Corona-Pandemie besonders belastet waren. "Dann kann der Bonus auch in nennenswerter Höhe angesetzt werden", hatte der Minister dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gesagt. Nur so könne die besondere Leistung von Pflegekräften gewürdigt werden, die teilweise auch "ins persönliche Risiko gegangen" seien.
Kritik an Lauterbach von vielen Seiten
Auch die Linkspartei im Bundestag übte Kritik. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Susanne Ferschl sagte: "Ein Pflegebonus müsste an alle Pflegekräfte gezahlt werden." Die Pandemie sei für Intensivpflegekräfte bis hin zu ambulanten Pflegediensten eine sehr hohe Belastung. "
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, meinte gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): "Es wäre ein schwerer Fehler, den Bonus allein Pflegekräften zu zahlen, die Covid-19-Patienten versorgt haben. Das spaltet die Belegschaften."
Zudem entstehe der Eindruck, dass das Engagement für Herz-, Krebs- oder Schlaganfallpatienten weniger Wert habe. "Die Ampel sollte diesem Eindruck sofort entgegentreten. Ein Pflegebonus aus Steuermitteln ist überfällig."