Für schwerste Verbrechen solle die Todesstrafe zulässig sein, erklärt der polnische Ministerpräsident Morawiecki. Ihre Abschaffung nannte er verfrüht.
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat sich für die Todesstrafe ausgesprochen. Er teile in dieser Frage nicht die Auffassung der katholischen Kirche, sagte Morawiecki am Montagabend während einer öffentlichen Frage-und-Antwort-Runde mit Facebook-Nutzern. Aus den Reihen der Opposition wurden seine Äußerungen kritisiert.
Morawiecki reagierte am Abend auf die provokante Frage eines Nutzers, ob die Todesstrafe seine Regierung davon abhalten könnte, der Gesellschaft mehr Schaden zuzufügen. Das sei eine harte Frage, antwortete Morawiecki, beantwortete sie aber dennoch:
Polen hat Todesstrafe 1997 abgeschafft
Er bezeichnete sich als Befürworter der Todesstrafe und nannte ihre Abschaffung verfrüht. Abgeordnete der Opposition, darunter Monika Falej, merkten an, Ansichten wie die des Ministerpräsidenten seien charakteristisch für autoritäre Herrscher.
Polen schaffte die Todesstrafe 1997 ab, als Teil der Vorbereitungen auf den EU-Beitritt. Im Jahr 2013 ratifizierte das Land ein Protokoll der Europäischen Menschenrechtskonvention, das die Todesstrafe vollständig beseitigt.