"Die Zeit drängt, wir müssen die polnische Armee ausrüsten", warnt Polens Verteidigungsminister. Um das zu gewährleisten, setzt er auf Waffen aus Südkorea.
Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs rüstet Polen sein Militär weiter auf. Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak unterzeichnete am Mittwoch Rahmenverträge über eine umfangreiche Lieferung und Produktion von schwerem Militärgerät aus Südkorea. Die Vereinbarungen sehen vor, dass Polen rund tausend Kampfpanzer, etwa 650 Haubitzen und 48 Kampfflugzeuge erhält.
Angaben zum Gesamtvolumen des Rüstungsgeschäfts machten beide Seiten nicht. Polen ziehe die Lehren aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, sagte Blaszczak nach der Unterzeichnung der Verträge.
Kampfjets sollen auch in Polen produziert werden
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sollen die ersten FA-50-Militärflugzeuge im nächsten Jahr an Polen ausgeliefert werden. Sie sollen unter anderem die Mig-29-Jets sowjetischer Bauart ersetzen, die neben Kampfflugzeugen aus US-Produktion noch immer von der polnischen Luftwaffe eingesetzt werden.
Der südkoreanische Rüstungskonzern Korea Aerospace Industries kündigte an, die Produktion der FA-50-Kampfjets schrittweise nach Polen zu verlagern. Der Konzern Hyundai Rotem liefert Polen Kampfpanzer vom Typ K2, in einem zweiten Schritt soll dann eine an die Bedürfnisse der polnischen Armee angepasste Version entwickelt werden. Ab 2026 soll die Produktion der Panzer vom Typ K2PL in Polen starten. Gleiches gilt für die K9-Haubitzen.
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Ärger um Panzer-Ringtausch mit Deutschland
Das Nato-Mitglied Polen hatte in den vergangenen Monaten bereits mehr als 300 US-Panzer, Boden-Luft-Raketensysteme des europäischen Konsortiums MBDA sowie mehr als 30 Militärhubschrauber aus italienischer Produktion bestellt.
Ein geplanter Panzer-Ringtausch mit Deutschland sorgt derweil für Verstimmungen zwischen Warschau und Berlin. Bei dem Ringtausch-Verfahren sollen östliche Verbündete der Ukraine leicht bedienbare Panzer sowjetischer Bauart zu Verfügung stellen. Deutschland sagte den Nato-Partnern im Gegenzug modernes Gerät als Ersatz zu. Polens Präsident Andrzej Duda hat der Bundesregierung allerdings wiederholt vorgeworfen, ihre Zusagen nicht einzuhalten.
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