Reaktionen auf Vorfall in Polen: USA sagen Unterstützung zu

    Reaktionen auf Vorfall in Polen:Scholz: Eng an Seite unseres Nato-Partners

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    Die internationale Gemeinschaft reagiert betroffen auf den Einschlag einer russischen Rakete in Polen. Bundeskanzler Scholz versicherte, Deutschland stehe an der Seite Polens.

    Olaf Scholz
    Olaf Scholz

    • Bei Explosionen in polnischem Dorf nahe Ukraine sterben zwei Menschen.
    • Warschau bestätigt: Es waren Raketen aus russischer Produktion.
    • Polen versetzt Teile seiner Armee in erhöhte Alarmbereitschaft.
    • Nato-Botschafter beraten zu Polen an diesem Mittwoch.
    • Moskau nennt die Berichte eine "bewusste Provokation".

    Nach Angaben der Regierung in Warschau sind die Explosionen mit zwei Toten auf polnischem Gebiet von einer Rakete aus russischer Produktion ausgelöst worden. Der Einschlag ereignete sich demnach am Dienstag um 15.40 Uhr in dem Dorf Przewodow, teilte das polnische Außenministerium am frühen Mittwochmorgen mit. Der russische Botschafter sei einbestellt worden.
    Die internationale Gemeinschaft sicherte der polnischen Regierung bei der Untersuchung des Vorfalls Rückhalt zu. Eine Auswahl von Reaktionen:

    Scholz: Eng an der Seite unseres Nato-Partners

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) versprach dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda in einem Telefonat die Unterstützung Deutschlands. Scholz habe dem Präsidenten sein Beileid ausgesprochen, schrieb Regierungssprecher Steffen Hebestreit in der Nacht zum Mittwoch auf Twitter. Deutschland stehe "eng an der Seite unseres Nato-Partners Polen".
    Der Bundeskanzler sprach sich beim G20-Treffen auf Bali für intensive Untersuchungen des Vorfalls aus. "Es ist jetzt notwendig, dass sorgfältig aufgeklärt wird, wie es dazu gekommen ist, dass diese Zerstörung dort angerichtet werden konnte", sagte er. Zugleich verurteilte der Kanzler die jüngsten Angriffe auf die Ukraine scharf. "Das ist keine akzeptable Form der Kriegsführung in diesem ohnehin ungerechtfertigten Krieg", sagte er.
    Zuvor zeigte sich bereits Bundesaußenministerin Annalena Baerbock betroffen. Man sei in Gedanken bei "unserem engen Verbündeten und Nachbarn" und beobachte die Situation genau.
    Tweet von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock
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    Biden sichert Polen bei Untersuchungen "volle Unterstützung" der USA zu

    US-Präsident Biden sicherte Polen die "volle Unterstützung" der USA bei den Untersuchungen des Vorfalls zu. Nach einem Gespräch mit dem polnischen Präsidenten habe man sich darauf verständigt, in engem Kontakt zu bleiben, um "die nächsten Schritte festzulegen, während die Untersuchung voranschreite".
    Tweet von US-Präsident Joe Biden
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    Auch der französische Präsident Emmanuel Macron steht offiziellen Angaben zufolge in Kontakt mit Polen. Frankreich warnte aber vor voreiligen Schlüssen. Die Frage, wer das Geschoss abgefeuert habe, müsse mit "größter Vorsicht" erörtert werden, erklärte der Elysée-Palast am Mittwoch. "Viele Länder verfügen über die gleiche Art von Waffen, so dass die Identifizierung des Raketentyps nicht unbedingt Aufschluss darüber gibt, wer dahinter steckt." Der Elysée warnte vor "erheblichen Risiken einer Eskalation".

    Nato-Generalsekretär Stoltenberg: "Wichtig, alle Fakten festzustellen"

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatten bereits am frühen Abend ihre Bestürzung über den Verlust von Menschenleben durch Explosionen in Polen geäußert. Stoltenberg versicherte, die Nato beobachte die Situation genau, die Verbündeten seien im Austausch. Gleichzeitig betonte er die Wichtigkeit, "alle Fakten festzustellen".
    Tweet von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg
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    Auch EU-Ratspräsident Charles Michel äußerte sich auf Twitter "schockiert" über die Berichte. Die Europäische Union stehe an der Seite Polens. Er stehe zudem mit den polnischen Behörden, Mitgliedern des Rates und anderen Verbündeten in Kontakt, hieß es weiter.

    Baltenstaaten betonen Solidarität mit Polen

    In Lettland hat Ministerpräsident Krisjanis Karins nach den Berichten über Raketeneinschläge in Polen für Mittwoch eine außerordentliche Regierungssitzung einberufen. Bei dem Treffen sollen Berichte der zuständigen Ministerien und Institutionen über die Sicherheitslage in der Region angehört werden - auch um "für weitere Maßnahmen bereit zu sein". Dies teilte der Regierungschef des baltischen EU- und Nato-Landes am Dienstagabend auf Twitter mit.
    Litauens Präsident Gitanas Nauseda betonte die "starke Solidarität" mit Polen und bekräftigte gleichzeitig: "Jeder Meter an Nato-Territorium muss verteidigt werden." Auch Estland bekundete seine Unterstützung für den Nato-Verbündeten.

    Duda: Noch unklar, wer Rakete abgefeuert hat

    Mit der Herkunft der Rakete ist noch nicht geklärt, welches Land sie eingesetzt hat. Sowohl die Ukraine als auch Russland verwenden Raketen sowjetischer Konstruktion.
    Auch Polens Präsident Andrzej Duda sagte am frühen Mittwochmorgen, bislang gebe es noch keine eindeutigen Beweise.

    Wir wissen, dass es praktisch den ganzen Tag über einen russischen Raketenangriff auf die Ukraine gegeben hat, aber wir haben derzeit keine eindeutigen Beweise dafür, wer die Rakete abgefeuert hat. Die Ermittlungen laufen.

    Andrzej Duda, Präsident Polen

    Moskau nennt Berichte "Provokationen"

    Das Verteidigungsministerium in Moskau bezeichnet die polnischen Angaben als "bewusste Provokationen". Diese hätten das Ziel, die Situation zu eskalieren, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax das Ministerium.
    Es seien keine Angriffe mit russischen Waffen auf Ziele nahe der polnisch-ukrainischen Grenze ausgeführt worden.

    Wie geht es weiter?

    US-Präsident Joe Biden hat eine Notfall-Besprechung von Staats- und Regierungschefs der G7 und der Nato am Rande des G20-Gipfels auf der indonesischen Insel Bali einberufen. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.
    Auf Antrag Polens treffen sich die Nato-Botschafter an diesem Mittwoch auf der Grundlage von Artikel 4 des Bündnisses. Dies teilte eine Sprecherin mit. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg werde die Beratungen leiten. Artikel 4 sieht Beratungen vor, wenn sich ein Mitgliedsland bedroht sieht.
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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    Quelle: dpa, AFP, AP, Reuters, Twitter
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