ZDF-Politbarometer: Wenig Angst um Energiesischerheit

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    ZDF-Politbarometer:Energie: Mehrheit hält Versorgung für sicher

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    Eine Mehrheit der Befragten geht nicht davon aus, dass es diesen Winter zu größeren Problemen bei der Energieversorgung in Deutschland kommt. Das zeigt das ZDF-Politbarometer.

    Energiesicherheit:| Es kommt in diesem Winter zu ...
    Entlastung der Bürger wegen stark steigender Preise: Die Bundesregierung tut …
    Eigene Wirtschaftslage
    Soll Deutschland der Ukraine moderne Kampfpanzer liefern?
    Zurzeit kommen viele Flüchtlinge aus Krisengebieten. Kann Deutschland das verkraften?
    Zuzug ausländischer Arbeitskräfte ...
    Projektion: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre ...
    Bewertung der zehn wichtigsten Politiker/innen
    Bewertung der zehn wichtigsten Politiker/innen
    Maskenpflicht im ÖPNV
    Halten Sie Ihre Gesundheit durch das Coronavirus für gefährdet?
    Bestechung im Europa-Parlament kommt ... vor.
    Mitgliedschaft in der EU bringt der deutschen Bevölkerung eher ...
    Rechtsextremismus ist eine (sehr) große Gefahr für unsere Demokratie ...
    Hansi Flick wird die DFB-Elf der Männer in eine erfolgreiche Zukunft führen ...
    Altes und neues Jahr
    Projektion  
    Politische Stimmung in Deutschland
    Keine Wahlabsicht
    Gewünschte Koalitionen
    Gewünschte Koalitionen
    Zufriedenheit mit der Regierung
    Was halten Sie von ...
    Was halten Sie von ...
    Was halten Sie von ...
    Allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland
    Eigene Wirtschaftslage
    Wirtschaftskompetenz
    Mit der Wirtschaft in Deutschland| geht es eher ...   
    Bringt die EU-Mitgliedschaft der deutschen Bevölkerung eher ...
    Bundeskanzler Scholz macht seine Arbeit eher ...
    Wie kommen die Politbarometer-Ergebnisse zustande?
    Wann sind Umfragen repräsentativ?
    Wie genau sind die Umfragen?
    Die Kälte hat Deutschland fest im Griff, die Gasspeicher fangen an, sich zu leeren. Dennoch befürchtet nur eine Minderheit, dass es zu Engpässen oder Ausfällen bei der Energieversorgung in Deutschland kommt:
    So erwarten in diesem Winter 29 Prozent aller Befragten ernsthafte Probleme bei der Versorgung mit Erdgas (keine Probleme: 67 Prozent; Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht").  Mit größeren Stromausfällen bei uns rechnen sogar nur 24 Prozent (keine Ausfälle: 73 Prozent).

    Finanzielle Erwartungen fürs nächste Jahr getrübt

    Das Thema Energie hat neben der Versorgungssicherheit auch eine Kostendimension und ist für die gegenwärtige hohe Teuerungsrate bei uns zu einem großen Teil verantwortlich. So ist der Bereich "Inflation/Kosten/Preise" mit 31 Prozent nach "Energie/Klima" mit 45 Prozent der zweitwichtigste Themenbereich auf der Problemagenda in Deutschland.
    Auch wenn weiterhin 56 Prozent aller Befragten von einer aktuell guten persönlichen Wirtschaftslage berichten, 35 Prozent mit "teils gut/teils schlecht" antworten und lediglich neun Prozent ihre eigene finanzielle Situation als schlecht bezeichnen, sind die Erwartungen eher getrübt: Mit 35 Prozent sagen zurzeit deutlich mehr als im langfristigen Durchschnitt, dass sie mit einer Verschlechterung ihrer finanziellen Situation innerhalb des nächsten Jahres rechnen. Lediglich 13 Prozent erwarten eine Verbesserung und 50 Prozent keine großen Veränderungen.

    Entlastungen wegen der stark steigenden Preise

    Energiesicherheit:| Es kommt in diesem Winter zu ...
    Eine Mehrheit der Befragten geht nicht davon aus, dass es diesen Winter zu größeren Problemen bei der Energieversorgung in Deutschland kommt. Das zeigt das ZDF-Politbarometer.16.12.2022 | 6:14 min
    Dass die Bundesregierung zur Entlastung der Bürger angesichts der stark steigenden Preise zu wenig tut, geben jetzt 43 Prozent an, 44 Prozent sagen, das ist so gerade richtig und sieben Prozent halten das für zu viel. Besonders ausgeprägt ist in diesem Zusammenhang die Kritik an der Bundesregierung bei den Anhängern der AfD (tut zu wenig: 71 Prozent) und der Linke (tut zu wenig: 59 Prozent). Insgesamt ist die Unzufriedenheit allerdings rückläufig: Ende September waren noch 64 Prozent aller Befragten der Meinung, dass die Bundesregierung zu wenig zur Entlastung der Bürger tue.

    Projektion

    Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die SPD jetzt auf 20 Prozent (plus eins) und die CDU/CSU auf 28 Prozent (unverändert). Die Grünen würden nur noch 20 Prozent (minus zwei) erreichen, die FDP käme auf sechs Prozent (plus eins), die AfD auf 15 Prozent (plus eins) und die Linke auf fünf Prozent (minus eins). Die anderen Parteien lägen zusammen bei sechs Prozent (unverändert), darunter keine Partei, die mindestens drei Prozent erzielen würde.
    Bei einem solchen Ergebnis hätte die Ampel-Koalition weiterhin keine parlamentarische Mehrheit. Reichen würde es hingegen für eine Koalition der CDU/CSU mit den Grünen oder mit der SPD.

    Top Ten: Kein einheitlicher Trend

    Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung ("Was halten Sie von?") liegt weiterhin Annalena Baerbock auf Platz eins. Sie wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem für den Spitzenplatz recht bescheidenen Durchschnittswert von 0,9 (Nov. II: 0,8) eingestuft. Auf Platz zwei kommt mit 0,8 (0,8) Robert Habeck. Danach folgen Olaf Scholz mit 0,6 (0,4), Karl Lauterbach mit 0,1 (0,0), Christian Lindner mit 0,0 (minus 0,3), Markus Söder mit minus 0,1 (minus 0,1), Friedrich Merz mit minus 0,4 (minus 0,4), Sahra Wagenknecht mit minus 0,9 (minus 0,8) und Christine Lambrecht mit deutlich verschlechterten minus 1,0 (minus 0,5). Schlusslicht bleibt Alice Weidel mit extrem negativen minus 2,7 (minus 2,9).

    Moderne Kampfpanzer für die Ukraine

    Ein Flugabwehrpanzer Gepard während des Besuchs von Bundeskanzler Scholz in einer Ausbildungsstätte des Waffenherstellers Krauss-Maffei Wegmann auf dem Truppenübungsplatz Putlos in Oldenburg in Holstein, Deutschland, 25. 08. 2022.
    Seit Anfang November ist die Unterstützung zur Lieferung von Kampfpanzern um rund fünf Prozent gestiegen.
    Quelle: epa

    Nach 43 Prozent Anfang November sind jetzt 48 Prozent für die Lieferung moderner Kampfpanzer an die Ukraine, 41 Prozent sind dagegen (Nov.: 47 Prozent). Besonders häufig wird die Lieferung von den Anhängern der Grünen (dafür: 70 Prozent) unterstützt und besonders selten von den Anhängern der AfD (dafür zwölf Prozent).

    Ausländische Arbeitskräfte

    71 Prozent aller Befragten sind dafür, dass der Zuzug für ausländische Arbeitskräfte erleichtert wird (dagegen: 23 Prozent). Ähnlich viele (72 Prozent) versprechen sich davon einen wichtigen Beitrag bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels bei uns. 25 Prozent glauben das nicht.

    Jahresrückblick und Ausblick auf 2023

    Illustration: Eine Frau mit FFP2-Maske steigt in eine Trambahn in München ein, aufgenommen am 18.01.2021
    Bei der Frage, ob die Maskenpflicht im ÖPNV bestehen bleiben sollte, sind sich die Befragten uneinig.
    Quelle: dpa

    Corona und die Energiekrise dämpfen weiter das persönliche Urteil über das aktuelle Jahr: Während in der Zeit vor Corona das jeweils zu Ende gehende Jahr zumeist von mehr als 70 Prozent der Befragten als ein für sie persönlich gutes Jahr bewertet wurde, sagen das von 2022 jetzt nur 64 Prozent. 33 Prozent meinen, es war für sie ein eher schlechtes Jahr. Allerdings war das Urteil über 2020 (52 Prozent gut; 45 Prozent schlecht) und 2021 (59 Prozent gut; schlecht 37 Prozent) noch verhaltener. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) erwartet, dass 2023 so ähnlich ausfallen wird wie dieses Jahr, während 25 Prozent dem neuen Jahr für sich persönlich eher optimistisch und 15 Prozent eher pessimistisch entgegensehen.
    Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 12. bis 15. Dezember 2022 bei 1.365 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von zehn Prozent rund +/-zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: SPD: 22 Prozent, CDU/CSU: 29 Prozent, Grüne: 24 Prozent, FDP: sechs Prozent, AfD: zehn Prozent, Linke: sechs Prozent. Das nächste bundesweite Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, den 13. Januar 2023. Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de.