Kanzlerin Merkel zeige derzeit Stärke, keine Schwäche, ist sich Politikwissenschaftler Korte sicher. Sie sei im "Lernmodus" und versuche, als "Corona-Titanin" aufzutreten.
Laut Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte würde Kanzlerin Angela Merkel mit ihrem Umgang in dieser Phase der Pandemie Stärke und nicht Schwäche zeigen. "Sie versucht, wieder als Corona-Titanin aufzutreten, auch in dieser neuen veränderten Phase", so Korte im ZDF-Mittagsmagazin.
Kanzlerin im Lernmodus
Auch die Kanzlerin bleibe im Lernmodus, so Korte. Jede Phase fordere neue Herausforderungen und die Kanzlerin habe gemerkt, dass sie in "einen neuen Modus" schalten muss. Dazu gehöre auch die Überlegung, das Infektionsschutzgesetz auszubauen, um auf Bundesebene Regelungen erlassen zu können, die für alle Bundesländer gelten.
Noch nicht zu spät für die CDU/CSU
"Das Vertrauen in das Krisenmanagement dieser Staatspartei hat gelitten", sagt Korte. Aber es sei noch genügend Zeit bis zur Bundestagswahl Ende September, um eine neue Offensive zu starten und zu verdeutlichen, welches "Alleinstellungsmerkmal" die CDU/CSU in den Wahlkampf mit einbringt und "wo sie sich von anderen Parteien unterscheidet". Gleichwohl hält Korte fest:
Laschet - der sichere Kanzlerkandidat?
Laut dem Politikwissenschaftler ist das Rennen um die Kanzlerkandidatur zwischen Armin Laschet und Markus Söder "längst entschieden". Er sei nicht nur Ministerpräsident des einwohnerstärksten deutschen Bundeslandes, sondern seit Ende Januar auch Parteivorsitzender der CDU. "So wie er in das Amt gekommen ist, hat er auch immer vorgehabt, mehr aus diesem Amt zu machen."
Zudem glaubt Korte, dass Söder die entscheidende Unterstützung fehle: "Ich kenne auch keinen einzigen prominenten CDU/CSUler, der bisher gesagt hat, er möchte sich aktiv für Söder einsetzen." Die letzten Tage zeigten allerdings auch, dass Laschet mit einem klaren Programm antreten müsse, inklusive Reformen und einem "Modernisierungskurs, der zur CDU, zur Union passt".
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