US-Präsident Trump wehrt sich weiter gegen seine Wahlniederlage. Dennoch werden die Wahlleute im ganzen Land nun ihre Stimmen vergeben.
Knapp sechs Wochen nach der Wahl in den USA nimmt der künftige Präsident Joe Biden eine weitere wichtige Hürde vor seiner Amtseinführung: In den 50 US-Bundesstaaten und dem Hauptstadtbezirk Washington kommen heute die insgesamt 538 Wahlleute zur Abstimmung über den künftigen Präsidenten zusammen.
In den meisten Bundesstaaten bekommt der Sieger alle Stimmen der dortigen Wahlleute. Laut den zertifizierten Ergebnissen entfallen auf den Demokraten Biden 306 Wahlleute und 232 auf den republikanischen Amtsinhaber Trump.
Trump wehrt sich weiter
Das Ergebnis wird offiziell erst am 6. Januar im Kongress in Washington verkündet. Biden soll am 20. Januar in der US-Hauptstadt vereidigt werden. Trump wehrt sich weiterhin gegen seine Niederlage bei der Wahl vom 3. November. Der Präsident wird in den USA indirekt gewählt. Gewinner ist, wer mindestens 270 Wahlleute auf sich vereinen kann.
Am Montag bekommt jeder Wahlmann und jede Wahlfrau einen eigenen Stimmzettel, der unterschrieben an Vizepräsident Mike Pence in seiner Funktion als Präsident des US-Senats übermittelt wird. Kopien gehen an andere Institutionen des jeweiligen Bundesstaats und der Bundesregierung. Biden kündigte an, sich am Montagabend (Ortszeit) zu äußern.
Der texanische Justizminister hatte gegen das Wahlergebnis in vier Bundesstaaten geklagt. Der Supreme Court lehnte nun die Klage ab.
Trump mit über 50 Klagen gescheitert
Die Abstimmung der Wahlleute ist normalerweise eine Formalie, weil der unterlegene Kandidat in der Regel noch in der Wahlnacht seine Niederlage einräumt. Trump behauptet aber immer noch, dass eigentlich er die Wahl gewonnen habe, und sieht sich durch Betrug um seinen Sieg gebracht. Er schrieb am Sonntag auf Twitter: "Wie bestätigen Staaten und Politiker eine Wahl, bei der Korruption und Unregelmäßigkeiten durchweg dokumentiert sind?"
Weder Trump noch seine Anwälte oder seine Unterstützer haben Belege für ihre Vorwürfe vorgelegt. Das Trump-Lager ist bislang mit mehr als 50 Klagen gegen das Wahlergebnis gescheitert.