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Proteste in der Ukraine : Unbewaffnet gegen die russischen Besatzer

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Mehr als vier Wochen nach Beginn des Krieges in der Ukraine stellen sich dort in vielen Städten Menschen friedlich den Besatzern entgegen, zeigen ZDFheute-Recherchen.

Proteste in Cherson
Menschen protestieren in Cherson.
Quelle: Reuters/Handout

Besonders im Süden der Ukraine protestieren die Bewohnerinnen und Bewohner gegen die russischen Truppen. Cherson, eine Stadt, die vor dem Krieg knapp 300.000 Einwohner hatte, entwickelt sich zum Zentrum der Demonstrationen. Dort treffen sich die Menschen jeden Mittag am Kino "Ukraine", um ihrem Unmut gegen die Besatzung ihrer Stadt Luft zu machen. Mit zuletzt dramatischen Konsequenzen.

Seit Tagen protestierten Ukrainer*innen gegen die Besatzung von Cherson. Wie die Lage eskalierte, zeigt das Video.

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Anhand von Videos, die ZDFheute verifiziert hat, geben wir einen Einblick in einige Protestaktionen aus den vergangenen vier Wochen dieses Krieges. Das Ziel ist keine vollständige Dokumentation aller Protestaktionen in der Ukraine. Es geht vielmehr darum, anhand verifizierter Beispiele zu belegen, mit wie viel Mut und Entschlossenheit die Menschen in der Ukraine den russischen Truppen in gewaltfreiem Protest entgegentreten.

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Melitopol, 1. März

Am sechsten Tag des Kriegs in der Ukraine rollt ein Militärkonvoi über den Bogdan Chmelnizky Prospekt mitten durch die 150.000 Einwohner zählende Stadt nahe des Asowschen Meeres. Doch die Menschen stellen sich den Militärfahrzeugen entgegen und versuchen die Fahrzeuge mit bloßen Händen zu stoppen. Sie rufen wütend den hilflos wirkenden Soldaten entgegen:

Domoj - Geht nach Hause!
Protestierende Ukrainer in Melitopol

Cherson, 5. März

Cherson ist die erste Großstadt der Ukraine, die unter die Kontrolle der russischen Armee gerät. Viele Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt versammeln sich seitdem täglich um 12 Uhr am zentralen Freiheitsplatz der Stadt und stehen den aufmarschierten Soldaten direkt gegenüber. Auch Warnschüsse schüchtern die Männer und Frauen nicht ein.

Melitopol, 12. März

Nach Tagen friedlichen Protestes in der Stadt wird Bürgermeister Iwan Fedorow am 11. März nach einem Besuch des Krisenzentrums der Stadt von Soldaten abgeführt. Zunächst ist nichts über seinen Verbleib bekannt. Die ukrainische Seite spricht von Entführung. Am Tag darauf versammeln sich zahlreiche Menschen in der Stadt, um gegen die Gefangennahme des beliebten Lokalpolitikers zu protestieren. "Freiheit für den Bürgermeister" skandieren sie vor dem Verwaltungsgebäude der Stadt in der Iwana Aleksejewa Straße.

Nach sechs Tagen in Gefangenschaft wird Fedorow freigelassen. In Interviews gibt der 33-Jährige an, die Besatzer hätten ihn aufgefordert, die Demonstrationen zu unterbinden. "Der psychologische Druck, den sie auf mich ausgeübt haben, den kann man auch getrost als Folter bezeichnen", erklärte Fedorow der Zeit. Seine Stadt kann er nicht mehr betreten. An seiner Stelle führt nun eine moskautreue Statthalterin die Amtsgeschäfte.

Wie sich die Bürger*innen von Melitopol für den Bürgermeister einsetzen und gegen die Besatzung protestieren.

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Cherson, 21. März

Die täglichen Proteste in der Stadt sind bis zum 21. März friedlich verlaufen. Am Vortag stellen sich Frauen und Männer am Freiheitsplatz einer Kolonne russischer Militärlastwagen entgegen und zwingen sie zur Umkehr. Doch am 21. März eskaliert die Situation plötzlich. Die russischen Soldaten zünden Schockgranaten, Schüsse fallen, auf Videos sieht man, wie ein blutender Verletzter von Helfern weggetragen wird.

Unter den Menschen breitet sich Panik aus, viele fliehen in die angrenzenden Straßen. Die Bloggerin Maria Burova schreibt ZDFheute aus Cherson: "Die Atmosphäre ist angespannt (…) Die Menschen sind jetzt vorsichtiger, weil die Russen begonnen haben, Demonstranten zu verhaften." Und sie ergänzt:

Aber ich weiß, dass Cherson zur Ukraine gehört und nichts wird daran etwas ändern. Alles wird gut werden.
Maria Burova, Bloggerin

Slawutitsch, 26. März

Erneut entführen die russischen Besatzer einen Bürgermeister. Juri Fomitschew ist Lokalpolitiker in der Stadt, die nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gegründet wurde. Kurz nachdem russische Truppen die Stadt besetzen, wird Fomitschew verschleppt. Hunderte Menschen versammeln sich auf dem zentralen Platz der Stadt und fordern seine Freilassung. Mit Erfolg: Fomitschew kommt frei - und die Truppen ziehen nach Angaben der britischen Zeitung Guardian wieder ab.

In Slawutitsch nahe dem stillgelegten Atomkraftwerk Tschernobyl demonstrieren Einwohner*innen gegen die russischen Truppen.

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Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

Ukrainische Soldaten feuern am 20. 03. 2023 inmitten der russischen Invasion in der Ukraine mit einem S60-Flugabwehrgeschütz auf russische Stellungen in der Nähe von Bachmut.
Liveblog

Russland greift die Ukraine an - Aktuelles zum Krieg in der Ukraine 

Russlands Angriff auf die Ukraine dauert an. Es gibt Sanktionen gegen Moskau, Waffen für Kiew. Aktuelle News und Hintergründe zum Krieg im Blog.

Autor: Stefan Hertrampf
Redaktion: Jennifer Werner
Design Videos: Jens Albrecht

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