Die Polizei hat eine 20-Jährige bei den Protesten mit Myanmar getötet. Ihr Tod löste große Anteilnahme aus - und macht sie zur Symbolfigur der seit Wochen andauernden Proteste.
Bei den Protesten nach dem Militärputsch in Myanmar gibt es ein erstes Todesopfer. Mehr als eine Woche, nachdem ihr bei einer Demonstration in der Hauptstadt Naypyidaw in den Kopf geschossen wurde, starb eine 20-Jährige am Freitag im Krankenhaus. Die junge Mya Thwet Thwet Khine war seit dem Vorfall zu einer Symbolfigur der Proteste geworden. Ihr Tod löste große Anteilnahme im Land aus.
Symbolfigur der Proteste in Myanmar
Die Leiche der jungen Frau sei zur Obduktion geschickt worden, sagte ein Krankenhausarzt. Da ihr Tod durch einen "Akt der Rechtlosigkeit" verursacht worden sei, werde der Fall untersucht. Die Schwester der Toten, Poh Poh, sagte am Freitag:
Die junge Verkäuferin war zu einer Symbolfigur der Protestbewegung geworden. Im Internet kursiert ein Video von dem Vorfall, der den Zorn vieler Menschen erregt hat. Ein 15 Meter großes Plakat der 20-Jährigen, das den Moment zeigt, in dem sie angeschossen wurde, hängt wie ein Mahnmal über einer Brücke in der einstigen Hauptstadt Rangun.
Anteilnahme im Internet
Im Internet häuften sich die Reaktionen auf den Tod von Mya Thwet Thwet Khine. "Sie können auf eine junge Frau schießen, aber sie können nicht die Hoffnung und Entschiedenheit eines entschlossenen Volkes stehlen", schrieb der UN-Sonderberichterstatter Tom Andrews im Kurzmitteilungsdienst Twitter. "Für uns bist du eine Märtyrerin", schrieb ein Anhänger der Protestbewegung im Internet.
Der neu ernannte Informationsminister Zaw Min Tun hatte diese Woche bestätigt, dass die 20-Jährige angeschossen worden war und erklärt, die Behörden untersuchten den Fall.
Proteste in Myanmar seit dem 1. Februar
Seit dem Militärputsch am 1. Februar finden in dem südostasiatischen Land Massenproteste gegen die Militärjunta statt. Die Demonstranten fordern die Rückkehr zur Demokratie und die Freilassung der entmachteten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi.
Sie war im Zuge des Putsches von der Armee festgenommen und unter Hausarrest gestellt worden. Die Armee hatte ihren Putsch mit dem Vorwurf angeblichen Betrugs bei der Parlamentswahl im November begründet.
Hunderte Festnahmen seit Militärputsch
Hunderte Menschen wurden seit dem Putsch festgenommen, mehrere Menschen bei den Demonstrationen verletzt. Dennoch erfährt die Protestbewegung weiterhin großen Zulauf.
Großbritannien und Kanada kündigten Sanktionen gegen mehrere Generäle wegen deren Rolle in den Sicherheitskräften der Junta an. Die britische Regierung will zudem einen Stopp der Zusammenarbeit britischer Unternehmen mit dem Militär in Myanmar prüfen. Kanada warf der Junta eine "systematische Unterdrückungskampagne durch Zwangsmittel und Gewaltanwendung" gegen die Demonstranten vor.
- Größte Proteste seit Tagen in Myanmar
Zehntausende protestierten in Rangun gegen die Militärübernahme. Experten schauen mit Sorge auf Soldaten, die in die Hauptstadt verlegt werden.