Sie sind hier:

Treffen in Sotschi : Putin und Erdogan: Enger zusammenarbeiten

Datum:

Putin und Erdogan wollen künftig enger zusammenarbeiten. Bei ihrem Treffen sprach Erdogan gar von einer "neuen Seite" in der Beziehung zwischen Russland und der Türkei.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich bei seinem Treffen mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan für die Unterzeichnung eines Abkommens zur Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit beider Länder ausgesprochen. Putin sagte am Freitag in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi, er hoffe, "dass wir heute ein entsprechendes Memorandum über die Entwicklung unserer Handels- und Wirtschaftsbeziehungen unterzeichnen können."

Ich glaube, dass [das heutige Treffen] eine ganz neue Seite in den türkisch-russischen Beziehungen aufschlagen wird.
Recep Tayyip Erdogan, Staatschef der Türkei

Außerdem versicherten die beiden Präsidenten einander, bei der Bekämpfung "aller terroristischen Organisationen in Syrien" in gegenseitiger Abstimmung und Solidarität zu handeln. Die Türkei droht mit weiteren Militäreinsätzen gegen kurdische Milizen Gebiete im Norden Syriens. Moskau lehnte dies bis zuletzt ab. Vor dem Treffen in Sotschi warnte Putins Sprecher Dmitri Peskow die Türkei vor einer "Destabilisierung der Situation in Syrien".

Angeblich keine Beratungen zum Kauf von Kampfdrohnen

Russlands Vize-Regierungschef Alexander Nowak sagte der Agentur Tass zufolge, dass russischen und türkischen Unternehmen die Bedingungen für eine Zusammenarbeit erleichtert werden sollen. Auch das türkische Atomkraftwerk Akkuyu, das von einem russischen Staatsunternehmen gebaut wird, sei bei dem rund vierstündigen Treffen zur Sprache gekommen, sagte Nowak.

Darüber hinaus hätten sich beide Seiten darauf geeinigt, dass die Türkei für russisches Gas künftig in Rubel zahlen werde. Mit Spannung erwartet worden war vor allem, ob Putin und Erdogan über einen möglichen Erwerb von türkischen Kampfdrohnen durch Russland sprechen würden. Im Zuge seines Kriegs gegen die Ukraine hatte Moskau zuletzt Interesse an den Waffen vom Typ Bayraktar TB2 geäußert. Am Abend hieß es jedoch von Journalisten der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti, die beiden Präsidenten hätten das Thema nicht angesprochen.

Sorge, dass Russland Zugriff auf Nato-Technologie bekommt

Erdogan hatte bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges gesagt, er schließe Waffengeschäfte mit Russland nicht aus. Russland hatte Interesse an der im Krieg auch von Kiew erfolgreich eingesetzten türkischen Kampfdrohne Bayraktar TB2 gezeigt. Putin habe vorgeschlagen, gemeinsam mit der Türkei an den Drohnen des Unternehmens Baykar zu arbeiten, hatte Erdogan nach Angaben des Senders CNN Türk gesagt. Eine entsprechende Fabrik könne in den Vereinigten Arabischen Emiraten gegründet werden. Das hätten die Emirate angeboten.

Der Vorsitzende von Baykar, Haluk Bayraktar, hatte Mitte Juli hingegen dem Sender CNN International gesagt, man habe Russland keine Drohnen geliefert und werde das "nie tun". "Wir unterstützen die Ukraine." Die türkische Kampfdrohne Bayraktar TB2 gilt als Exportschlager. Sollte Russland die Drohnen gemeinsam mit der Türkei produzieren, bekäme Moskau damit auch Zugriff auf die Technik eines Nato-Mitgliedstaates.

Russland dankt für Aufnahme von Getreidelieferung

Putin und Erdogan bekräftigten in Sotschi ihre Bereitschaft zur Umsetzung eines kürzlich geschlossenen Abkommens zum Export von Getreide aus der Ukraine. Putin dankte Erdogan für seine Hilfe beim Aushandeln der Verträge mit den Vereinten Nationen. Sie ermöglichen nicht nur der Ukraine, Getreide aus von Russland blockierten Häfen zu exportieren, sondern stärken auch die Position russischer Agrarprodukte auf dem Weltmarkt.

Daneben lobte der russische Präsident das Erdgaspipeline-Projekt Turkstream. Europa solle der Türkei dankbar für die ununterbrochenen Lieferungen von russischem Gas sein, sagte Putin.

Erdogan steht unter Druck. Die Türkei ist stark von Russland abhängig. Wie positioniert er sich Putin gegenüber? Wie passt das zu seiner Vermittlerrolle im Ukraine-Krieg?

Beitragslänge:
3 min
Datum:

Schon lange Kritik an türkischen Geschäften mit Russland

Am engen Verhältnis zwischen Russland und der Türkei gab es bereits in der Vergangenheit Kritik. 2017 etwa hatte Ankara das russische Raketenabwehrsystem S-400 erworben. Die USA hatten aus dem Grund unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump Sanktionen verhängt. Die Türkei wurde zudem von einem wichtigen Rüstungsvorhaben, der Entwicklung des Kampfflugzeugs vom Typ F-35, ausgeschlossen.

Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

russische schwarzmeerflotte auf der krim
Liveblog

Russland greift die Ukraine an - Aktuelles zum Krieg in der Ukraine 

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.

Aktuelle Nachrichten zur Ukraine

Putin auf Landkarte mit Russland, Ukraine, Georgien und Syrien
Story

Nachrichten | Politik - Putins Kriege, Putins Ziele 

Tschetschenien, Georgien, Syrien, Ukraine: Russland hat unter Putin schon in mehreren Ländern gekämpft. Zwischen den Kriegen gibt es Parallelen – hier die Hintergründe verstehen.

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.