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TV-Blackout : Putin-Rede im Staatsfernsehen unterbrochen

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Seinen Krieg gegen die Ukraine wollte Putin mit einer Stadion-Party begleiten. Die Übertragung der Rede endete aber abrupt - nicht nur für die TV-Zuschauer. Laut Kreml eine Panne.

In seiner dicken Winterjacke und dem Rollkragen-Pullover redet sich Wladimir Putin gerade erst warm, da ist die große Show schon wieder vorbei: Russlands Präsident sprach im Moskauer Luschniki-Stadion, bei einem großen Fest zum achten Jahrestag der Einverleibung der Halbinsel Krim.

Da blendete sich das Staatsfernsehen aus - mitten im Satz. Von Putin war nichts mehr zu sehen. Stattdessen liefen aufgezeichnete Bilder, erst nach mehreren Minuten wurde die Berichterstattung fortgesetzt.

Staatsfernsehen unterbricht kurzzeitig Übertragung

Putin hatte vor Zehntausenden jubelnden Menschen den Beginn der "militärischen Spezial-Operation" in der Ukraine am 24. Februar gelobt. Ein Termin, der zufällig mit dem Geburtstag eines herausragenden Militärs zusammengefallen sei - dem von Admiral Fjodor Uschakow, der als Heiliger in Russland verehrt wird. Dann wurde er plötzlich ausgeblendet. Aufregung im ganzen Land. Vor den Bildschirmen herrschte Ratlosigkeit. 

In sozialen Netzwerken machten Fragen die Runde: Wo ist Putin? Was ist passiert? Eben noch war er auf der Bühne zu sehen - unter einem Banner "Für eine Welt ohne Nazismus". Plötzlich flimmerten nur noch aufgezeichnete Sequenzen von der Krim-Party über den Bildschirm. Viele Menschen schrieben, sie seien zutiefst erschrocken. Manche sorgten sich um die Gesundheit des 69-Jährigen.

Andere scherzen, dem Kremlchef seien wohl die repressiven russischen Sprachregelungen auf die Füße gefallen: "Der beste Witz: Die Sendung wurde abrupt unterbrochen, weil Putin versehentlich das Wort "kämpfen" gesagt hat!", schrieb die Sprecherin des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny, Kira Jarmysch, auf Twitter.

Kremlsprecher spricht von Panne

Kremlsprecher Dmitri Peskow begründete die beispiellose Sende-Unterbrechung später mit einer technischen Panne. Es habe ein Problem mit dem Server gegeben.

Wenig später wurde die Rede in voller Länge im TV-Kanal Rossija 24 gezeigt. Die russischen Staatsmedien sind streng kontrolliert, derartige Unterbrechungen demnach sehr ungewöhnlich.

Ein Journalist der Financial Times teilte die Szene auf Twitter:

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Zweite Panne der Staatspropaganda in einer Woche

War die Party so schnell vorbei, weil es eine Gefahrenlage gab? Es bleibt unklar. Kremlnahe Telegram-Kanäle ätzten, dass beim Staatsfernsehen für diese Panne sicher Köpfe rollen. Es ist der zweite Zwischenfall bei dem sonst militärisch organisierten Staatsfernsehen in dieser Woche.

Erst am Montag hatte die TV-Mitarbeiterin Marina Owsjannikowa mit einem Plakat in den Hauptnachrichten gegen Putins Krieg in der Ukraine protestiert. Inzwischen hat sie gekündigt.

Eine Frau in Moskau schaut sich die Protestaktion von Journalistin Marina Owsjannikowa auf einem Bildschirm an.
Durch ihre aufsehenerregende Protestaktion gegen den Ukraine-Krieg, die live im russischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, ist die TV-Journalistin Marina Owsjannikowa weltweit bekannt geworden.
Quelle: epa

Putin sprach vor Zehntausenden Menschen

Vier Tage nach dem Zwischenfall wollte der Kreml mit der Show auch zeigen, dass das Land geschlossen hinter Putin stehe. Mehr als 80.000 Menschen im Stadion, mehr als 100.000 davor. Sie schwenkten Fahnen, die russische Staatsflagge. Auf Fahnen und Jacken war immer wieder der Buchstabe Z zu sehen, der als Symbol für die "militärische Spezial-Operation" steht. Die Menschen riefen: "Für Russland. Für den Sieg."

Anlass des Auftritts war der achte Jahrestag der Einverleibung der Schwarzmeer-Halbinsel Krim am 18. März 2014. Putin feierte, dass auf der über Jahre von der Ukraine "erniedrigten" Krim heute viel gebaut und erreicht sei.

Er zog außerdem die direkte Parallele zur ostukrainischen Region Donbass, wo die russischsprachige Bevölkerung ebenfalls geschützt werden müsse."Es geht darum, die Menschen von diesem Leid, von diesem Völkermord zu befreien. Das ist der Hauptgrund, der Beweggrund und der Zweck der militärischen Operation, die wir im Donbass und in der Ukraine eingeleitet haben", sagte der Kremlchef. 

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Eine US-Drohne vom Typ "Reaper" auf einem Flugplatz.
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