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Rede in Wladiwostok : Putin: "Sanktionsfieber des Westens"

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Russlands Präsident Putin hat die Sanktionen des Westens scharf kritisiert. Beim Wirtschaftsforum in Wladiwostok sprach er auch von "Abzocke" beim Getreideabkommen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die westlichen Sanktionen gegen sein Land in Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine als "Bedrohung für die ganze Welt" kritisiert. Im vergangenen Jahr sei die Corona-Pandemie noch die Herausforderung gewesen, sagte er beim 7. Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok am Pazifik. Nun seien neue Schwierigkeiten aufgekommen:

Ich meine das Sanktionsfieber des Westens, seine aggressiven Versuche, anderen Ländern ein Verhaltensmodell aufzuzwingen, sie ihrer Souveränität zu berauben und sie dem eigenen Willen zu unterwerfen.
Wladimir Putin, russischer Präsident

Zudem warnte Putin vor "wachsenden Problemen auf den weltweiten Lebensmittelmärkten", die für viele Menschen "katastrophale Auswirkungen" haben könnten. Russland habe dagegen alles getan, damit die Ukraine Getreide exportieren könne, sagt Putin im ostrussischen Wladiwostok.

Er sprach auch von "Abzocke" beim Getreideabkommen, denn es gebe anhaltende Beschränkungen für russische Exporte.

Es hat sich herausgestellt, dass wir ein weiteres Mal einfach nur grob abgezockt wurden, wie man im Volksmund sagt.
Wladimir Putin, russischer Präsident

Leidtragende seien auch die von Armut bedrohten Länder, da das Getreide aus den ukrainischen Häfen nicht wie ursprünglich zugesichert an sie gehe, sondern vor allem nach Europa.

Soldatenmütter klagen an

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Putin: Heimische Wirtschaft trotzt den Sanktionen

Die heimische russische Wirtschaft trotze den Sanktionen, die er als finanzielle und technologische Aggression des Westens bezeichnet. Zugleich räumte Putin aber auch ein, dass es in einigen Branchen und Regionen Schwierigkeiten gebe. So hätten Unternehmen zu kämpfen, die auf Zulieferungen aus Europa angewiesen seien.

Nicht erwähnt werden in diesem Kontext üblicherweise die massiven Probleme, mit denen sich Russlands Wirtschaft seit Kriegsbeginn konfrontiert sieht - etwa die Abwanderung von Fachkräften ins Ausland sowie Schwierigkeiten etwa in der Automobil- und Luftfahrtbranche.

So rüstet auch Asien auf:

In seiner Rede zu einer neuen multipolaren Weltordnung warf Putin den USA vor, ihre bröckelnde Dominanz in der Welt sei der Katalysator der westlichen "Aggression" gegen Russland. Die Welt orientiere sich aber sowieso zunehmend in Richtung Asien. Der asiatisch-pazifische Raum befinde sich im Aufstieg.

Putin: Bei Preisdeckel stoppen wir Energielieferungen

So werde Russlands Handelspartner China den russischen Staatskonzern Gazprom sowohl in Yuan als auch in Rubel bezahlen. Dabei werde die Summe jeweils zur Hälfte in russischem Rubel und chinesischem Yuan entrichtet, sagte Putin weiter.

Sollte der Westen russische Energieexporte mit einem Preisdeckel versehen, werde Russland nicht mehr liefern, drohte er. Europäische Forderungen nach einem solchen Preisdeckel seien "dumm". Sollte es dazu kommen, werde Russland sich nicht mehr an seine Lieferverträge halten.

Putin: Ukrainische Regierung "illegitimes Regime"

Putin bekräftigte seine Darstellung, dass die ukrainische Regierung ein "illegitimes Regime" sei. Es sei nach einem "Putsch" im Jahr 2014 an die Macht gekommen. Vor acht Jahren war der pro-russische Präsident der Ukraine, Viktor Janukowitsch, im Zuge von Massenprotesten gestürzt worden.

Er, Putin, sehe im übrigen bis jetzt nur Vorteile für sein Land durch den Ukraine-Krieg.

Wir haben nichts verloren und wir werden nichts verlieren. Was die Gewinne angeht kann ich sagen, dass der wichtigste Nutzen die Stärkung unserer Souveränität ist.
Wladimir Putin, russischer Präsident

Putin räumt aber ein, dass der Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine zu Spaltungen geführt habe. Es gebe eine "gewisse Polarisierung, sowohl in der Welt als auch in unserem Land". Der Präsident betont, sämtliche Maßnahmen Russlands dienten dem Ziel, den Menschen im ukrainischen Donbass "zu helfen".

In diesem ostukrainischen Gebiet hatte Russland zwei selbsternannte Volksrepubliken anerkannt. Schon seit Jahren standen sich ukrainische Regierungstruppen und pro-russische Separatisten dort einander feindlich gegenüber.

Infokarte Ukraine
Karte der Ukraine mit den selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk
Quelle: ZDF

Der russische Präsident Putin hatte vor mehr als sechs Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine angeordnet. Die USA, die EU und weitere westliche Staaten haben deshalb beispiellose Sanktionen gegen Russland verhängt.

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24.09.2023
von Alica Jung
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