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Waffen der Zukunft : Wie bedrohlich ist Russlands Arsenal?

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Vor drei Jahren kündigte Russlands Präsident sein Aufrüstungsprogramm an - nun feiert er den erfolgreichen Test einer Hyperschallrakete. Wie groß ist die Gefahr?

Russlands Präsident Wladimir Putin.
Wladimir Putin verwirklicht sein Aufrüstungsprogramm.
Quelle: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

In Genf beraten die USA und Russland über die Ukraine. Doch das Land im Osten Europas ist nicht der einzige Grund zur Sorge. Während die Augen der Welt auf den russischen Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze gerichtet sind, verwirklicht Präsident Wladimir Putin ein gigantisches Aufrüstungsprogramm, das er 2018 in einer seiner Reden angekündigt hatte.

Wie ernst er dies meint, zeigt der erfolgreiche Test mehrerer Zirkon-Hyperschallraketen Ende des Jahres. Wie groß das Ausmaß der Gefahr ist, die von den Waffen ausgeht und ab wann diese einsatzfähig sind, bleibt unklar.

Putin: Russische Hyperschallraketen "unbesiegbar"

Hyperschallraketen sind ein Novum in der Militärtechnologie. Die Besonderheit ist die Kombination aus hoher Geschwindigkeit und gleichzeitiger Manövrierbarkeit der Raketen, was sie von bisherigen Interkontinentalraketen unterscheidet. Durch ihre niedrige Flugbahn sollen sie innerhalb weniger Minuten ihr Ziel erreichen und eine Abwehr durch konventionelle Raketenabwehrsysteme unmöglich machen.

Laut Putin sind sie "unbesiegbar". Mit der Entwicklung hätte Russland einen Vorsprung vor den USA, die bisher noch in der Testphase solcher Raketen sind. Auch andere Staaten wie Nordkorea, China, Deutschland, Indien, Frankreich und Japan forschen an der Entwicklung von Hyperschallraketen. Meist bleibt unklar, ab wann diese einsatzbereit sein könnten.

Da China bereits mehrere erfolgreiche Tests durchgeführt hat, wird vermutet, dass das Land bereits im Besitz von einsatzfähigen Waffen ist. Putin hingegen betont die Weltmachtstellung Russlands im Bereich der Hyperschallraketen, die nach seiner Aussage eine "Reaktion auf den einseitigen Ausstieg der USA aus dem Vertrag über die Raketenabwehr" seien. Schon 2022 soll das Raketensystem "Zirkon" an die russische Marine geliefert werden.

Physiker: Hyperschallraketen überschätzte Gefahr

Während US-Militärs bereits 2018 die Entwicklung von Hyperschallraketen als Revolutionierung der Kriegsführung bezeichneten, äußern sich Physiker*innen mittlerweile kritisch. Der hohe Luftwiderstand durch eine längere Flugbahn in der Atmosphäre verlangsame die Raketen im Vergleich zu Interkontinentalraketen, die eine längere, aber auch höhere Flugbahn und dadurch geringeren Widerstand aufweisen.

Dieser hohe Luftwiderstand verursache zudem enorme Temperaturen und dadurch Licht, welches von den Infrarotsensoren der Abwehrsysteme detektiert werden würde. Auch wenn die Hyperschallraketen einen Fortschritt in der Militärtechnologie darstellen, seien sie daher keine Wunderwaffe, wie es von Putin dargestellt wird.

Neben der Unklarheit, ob sie tatsächlich den von Putin proklamierten großen Vorsprung bedeuten, ist auch unklar, wann die Raketen zur Verfügung stehen. Zwar sind sie für 2022 angekündigt, doch wurde bereits zu früheren Zeitpunkten behauptet, dass sich "Zirkon" im Besitz des russischen Militärs befindet, während andere Quellen noch von Tests berichteten.

Unsicherheit bleibt

Und dennoch: Die fehlende Transparenz über den Entwicklungsstand der Raketensysteme sowie deren Leistungsfähigkeit belastet die ohnehin schon angespannten Beziehungen zwischen den USA und Russland. Dass das Staatsfernsehen 2018 nach Putins Ankündigung unter anderem das Pentagon als mögliches Ziel der Rakete gezeigt hat, trägt weniger zur Entspannung der Situation bei.

Auch wenn die tatsächliche Leistungsfähigkeit und Einsatzfähigkeit eine Übertreibung Putins sein sollte, ist die Gefahr, die von den Hyperschallraketen ausgeht, zu hoch, um sie zu ignorieren. Umso wichtiger sind daher die aktuellen Gespräche in Genf, um auf diplomatischem Weg in Kontakt zu bleiben und mehr Transparenz zu schaffen.

Schweiz, Genf: Wendy Sherman, Vizeaußenministerin der USA, und Sergej Rjabkow, Vizeaußenminister von Russland, stehen bei einem bilateralen Treffen zwischen Russland und den USA nebeneinander und sehen sich an.

Ukraine-Krise - USA-Russland-Gespräche - ohne Annäherung 

Bei Gesprächen zur Ukraine-Krise loben die USA und Russland zwar den guten Austausch - beharren aber auf ihren Standpunkten. Diese Woche folgen weitere diplomatische Bemühungen.

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