Mit dem Tod der Queen verliert Europa eine Brückenbauerin, kommentiert ZDF-Chefredakteur Peter Frey. Ein Verlust - auch für Deutschland und Europa.
Mit Queen Elizabeth II. verliert die Welt eine Jahrhundertfigur. Eine Frau, die in Großbritannien eine ganze Epoche repräsentierte, wie ihre Ahninnen Queen Elizabeth I. und Queen Victoria.
Schon als junge Königin hatte sie die Bundesrepublik verzaubert. Und dieser Zauber wich in 70 Jahren Regentschaft nicht - auch als sich das royale Familiendrama entfaltete und aus den Windsors fast eine Seifenoper machte.
Die Queen verkörperte Würde, als royale Ehen zerbrachen, Diana starb oder ein Feuer Schloss Windsor verwüstete. Mit den wenigen Worten, die sie offiziell sprechen konnte, mit der Kraft ihrer Persönlichkeit, mit "stiff upper lip" hielt sie Großbritannien und ihre komplizierte Familie zusammen, beeindruckte die Welt: Never complain, never explain - niemals klagen, niemals erklären. So war sie im Dienst bis ganz zum Schluss.
Ein Nachruf auf ein Leben im Zeichen des Buckingham Palace.
Deutschland verneigt sich vor Queen Elizabeth II.
Als Oberhaupt des Commonwealth stand Elizabeth für ein Empire, das längst untergegangen war. Jetzt endet ihr Zeitalter, ihr Tod trifft ein politisch, sozial und regional tief gespaltenes Königreich ins Mark. In den 90er Jahren noch ein Teil von "Cool Britannia", stand die Queen zuletzt einer Gesellschaft vor, die sich durch die Eigenheiten ihrer Elite, Undurchlässigkeit und ein übersteigertes nationales Selbstbewusstsein in Europa isoliert hat.
Deutschland verneigt sich heute vor dem Leben der britischen Königin, die die allermeisten von uns so lang begleitet hat. In der Sprache der Symbolik präsentierte sich Elizabeth vor dem Brexit in blau und gelb, baute so doch noch eine Brücke zwischen London und dem Kontinent.
- Queen Elizabeth II.
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