Erneut meldet Kiew massive Luftangriffe auf die Ukraine. Russland versucht seit Wochen die Energieversorgung des Landes zu zerstören und die Bevölkerung so zu demoralisieren.
Seit Beginn des Krieges sind in der Ukraine mehr als 700 Objekte der kritischen Infrastruktur durch Russland zerstört worden, meldet Kiew. Auch heute gibt es landesweit Luftalarm.
Russland hat die Ukraine nach Angaben der Regierung in Kiew landesweit mit mehr als 120 Raketen angegriffen. Auch in der Hautstadt Kiew gab es am Donnerstag wieder schwere Explosionen. Im ganzen Land wurde Luftalarm ausgelöst.
Berichte über Raketeneinschläge und Explosionen
Die Raketen seien von der "bösen russischen Welt" abgeschossen worden, um die wichtige Infrastruktur zu zerstören und massenhaft Zivilisten zu töten, schrieb der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, im Kurznachrichtendienst Twitter.
Aus mehreren Teilen der Ukraine im Süden und im Westen gab es Berichte von Behörden über Raketenschläge und Explosionen. Detonationen gibt es auch, wenn die russischen Raketen oder Drohnen von der ukrainischen Flugabwehr abgeschossen werden.
Russland hat am Abend eine neue Angriffswelle mit Kamikaze-Drohnen gegen die Ukraine gestartet. Verschiedene Ziele im Süden und Osten des Landes seien unter Beschuss geraten.
Selenskyj hatte vor neuen Angriffen gewarnt
Die Raketenangriffe seien die schwersten seit dem 16. Dezember, als Russland das Land massiv von Bombern aus der Luft und von Kriegsschiffen im Schwarzen Meer beschossen hatte. Es war die zehnte Welle dieser Art im Ukraine-Krieg seit Oktober. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte seit Tagen von drohenden neuen Attacken gewarnt.
Der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Olexij Arestowytsch, forderte die Menschen auf, dringend Schutz suchen. Er warnte davor, Bilder von den Explosionen und Einschlägen in den sozialen Netzwerken zu veröffentlichen, weil das Rückschlüsse auf die Arbeit der ukrainischen Luftabwehr zulasse und deren Position verraten könne.
"Wenn Sie das tun, dann korrigieren sie das Feuer des Gegners."
Bemerkenswert sei "die Direktheit, mit der der Außenminister von Friedensgesprächen gesprochen hat", sagt ZDF-Reporterin Anne Brühl. Die Ukraine wolle diesen Krieg 2023 gewinnen.
Massive Ausfälle in der Strom und Wasserversorgung
Die russischen Militärs haben in den vergangenen Wochen wiederholt das Energieversorgungsnetz der Ukraine mit Marschflugkörpern, Raketen und sogenannten Kamikaze-Drohnen angegriffen.
Trotz hoher Abschusszahlen der ukrainischen Luftabwehr richteten die Angriffe große Schäden an, massive Ausfälle in der Strom- und Wasserversorgung waren die Folge. Russland will damit die ukrainische Bevölkerung im Winter unter Druck setzen.
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Mehr als 700 Objekte seit Kriegsbeginn zerstört
In der Ukraine sind nach Regierungsangaben seit Beginn des russischen Angriffskriegs mehr als 700 Objekte der kritischen Infrastruktur zerstört worden. "Es geht um Gas-Pipelines, Umspannwerke, Brücken und ähnliches", sagte der stellvertretende ukrainische Innenminister Jewgeni Jenin. Insgesamt seien mehr als 35.000 Objekte von den russischen Truppen kaputt geschossen worden, fügte er hinzu.
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